Lüthi-Crew-Chief Bigot: «Tom hat den Speed»
Tom Lüthis Moto2-Crew-Chief Gilles Bigot begleitet den Schweizer 2018 in die MotoGP-Klasse und arbeitet nun für Marc VDS. Der Franzose feierte in der Königsklasse bereits einen Titel. Er war 1999 bei Repsol-Honda für 500-ccm-Weltmeister Alex Crivillé zuständig und dann bis Ende 2004 in der MotoGP-Klasse tätig.
Den ersten MotoGP-Test in Valencia musste Bigot jedoch ohne Lüthi bestreiten, der Schweizer war nur als Zuschauer vor Ort. Die Testarbeit erledigte HRC-Testfahrer Takumi Takahashi. Auch in Jerez fehlte Lüthi aufgrund seiner Knöchelverletzung. «In Sepang wird Tom zurückkehren und mit der neuen Crew arbeiten. Aus seinem Moto2-Team kamen nur Mechaniker Achim [Kariger] und ich mit. Der Rest der Crew arbeitete bereits für Marc VDS. Daher haben sie sehr viel Wissen über die Maschine, was für mich sehr wichtig ist. Bisher war die Atmosphäre wirklich angenehm, alle sind sehr freundlich. Wir fühlen uns willkommen. Ich war überrascht, denn obwohl ich schon so lange im Paddock bin, kamen sehr viele Leute auf mich zu und freuten sich über meine Rückkehr in die Königsklasse. Du denkst immer, die Leute achten darauf nicht, also war das sehr schön. Das gibt mir ein gutes Gefühl. Ich freue mich schon sehr, mit Tom ein neues Kapitel seiner Karriere aufzuschlagen», berichtete Bigot.
Lüthi steigt mit 31 Jahren endlich in die Königsklasse auf. «Wir Techniker haben meist eine längere Karriere und können viel ausprobieren, als Fahrer ist die Zeit begrenzt. Darum freue ich mich sehr für Tom, dass er nun diese Chance in der MotoGP-Klasse bekommt. Das ist der Traum aller Fahrer. Wir müssen diesen Traum nun zur Realität machen und das Beste herausholen.»
Wird es Tom helfen, dass er bereits als so erfahrener Pilot in die MotoGP-Klasse aufsteigt? «Ich glaube schon. Das Beste an Tom ist aber, dass er den Speed hat», betonte Bigot. «Er ist ein sehr talentierter Fahrer. Mein Job ist es nun, dafür zu sorgen, dass er nicht zu viel auf einmal macht. Wenn du zu viele Jahre in der Moto2-Klasse verbringst, kann das auch frustrierend sein. Du kannst zwar ein bisschen am Chassis arbeiten, aber der Motor gibt dir jedes Mal dasselbe Gefühl, wenn du auf die Strecke gehst. Dich dann immer zu pushen, um diese zwei Zehntel mehr herauszuholen, kann also schwierig sein, weil es sich so anfühlt, als würdest du dich im Kreis drehen. Mit einer MotoGP-Maschine haben wir viel mehr Möglichkeiten. Auch beim Fahrstil ist ein breiteres Spektrum gegeben. Das wird ihm neue Perspektiven eröffnen. Er wird etwas ganz Anderes erleben. Es ist ein Neustart für Tom.»