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Johann Zarco: Der begnadete Rookie des Jahres

Von Günther Wiesinger
Schnell, beherzt, talentiert, respektlos: Johann Zarco

Schnell, beherzt, talentiert, respektlos: Johann Zarco

WM-Sechster in der ersten MotoGP-Saison, dreimal auf dem Podest, alle Stars immer wieder respektlos an der Nase herumgeführt – es kann nur einen wahren Rookie des Jahres geben.

Wenn wir uns Gedanken über den Grand-Prix-Rookie des Jahres 2017 machen, kommen wird an Johann Zarco nicht vorbei. Er ist zweifellos die geeignete Wahl. Denn er demütigte regelmäßig das Movistar-Yamaha-Werksteam mit Rossi und Viñales, er schaffte zwei zweite und einen dritten Platz, er drehte viermal die schnellste Rennrunde, er startete zweimal von der Pole-Position, er lag während 64 Rennrunden auf dem ersten Platz, sieben Runden davon gleich bei seinem mitreissenden MotoGP-Debüt auf dem Losail Circuit in Katar.

Der 27-jährige Zarco, Moto2-Weltmeister 2015 und 2016 mit insgesamt 14 Siegen in zwei Jahren, fiel mit einem grenzenlosen Selbstvertrauen über die Königsklasse herein. Er gefiel sich in der Rolle des selbstbewussten, respektlosen Eindringlings, der sich im Laufe der Saison mit allen Stars anlegte – von Rossi über Lorenzo bis zu Márquez und so tat, als sei es das Selbstverständlichste der Welt. Noch dazu mit einer Vorjahres-Maschine.

Dabei waren die ersten GP-Jahre von Johann Zarco von Entbehrungen geprägt. Nach dem Gewinn des Red Bull-Rookies-Cups 2007 fand er keinen Platz in der 125er-WM, das gelang ihm erst mit der Hilfe des ungarischen 125-ccm-Weltmeisters Gabor Talmacsi für 2009. Er musste in der 125er-WM drei Jahre lang für seine Teilnahme bezahlen, selbst 2011 im Ajo-Derbi-Team, als er seinen ersten GP-Sieg feierte und Vizeweltmeister wurde.

Auch in der Moto2-WM verliefen die ersten Jahre für Johann Zarco 2012 bis 2014 holprig, obwohl sich im letzten Saisondrittel 2014 auf der Caterham-Suter bereits Topleistungen abzeichneten.

Jetzt hat Johann Zarco Lunte gerochen. In der MotoGP-WM 2018 will er endlich ein Rennen gewinnen. «Und ich möchte in der Gesamtwertung unter die Top-5 kommen», sagte er. «Denn ich möchte mich für ein Werksteam empfehlen.»

KTM-Firmenchef Stefan Pierer macht kein Geheimnis daraus, dass er den Franzosen für 2019 neben Pol Espargaró für das Red Bull KTM-Werksteam verpflichten will. «Zarco ist der einzige von den Stars, der mich interessiert», erklärte Pierer.

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