Jürgen Lingg: Seine Meinung zu Folger und Cortese
Jonas Folger, der MotoGP-WM-Zehnte von 2017, wird in der kommenden Saison nicht in der Startaufstellung der Königsklasse stehen. Diese folgenschwere Entscheidung traf der 24-jährige Bayer Mitte Januar. Mittlerweile ist klar: Der Malaysier Hafizh Syahrin wird Folger 2018 im Tech3-Yamaha-Team ersetzen.
Untersuchungen im Oktober 2017 zeigten, dass Folger an «Morbus Gilbert» leidet. Diese Krankheit kann dazu führen, dass Giftstoffe in der Leber nicht richtig abgebaut werden können. Tech3-Teamchef Hervé Poncharal ist jedoch davon überzeugt, Folger leidet an Burnout.
«Das ist wirklich sehr schade. Ich wünsche ihm alles Gute», erklärte Intact-Teamchef Jürgen Lingg, der mit Folger 2016 den Moto2-Sieg in Brünn feiern durfte. «Ich hoffe, dass ein Comeback möglich ist, aber ich bin kein Arzt. Er ist jung, was ein großer Vorteil ist.»
In der Moto2-Klasse zeigte Folger immer wieder Leistungsschwankungen. «Wir hatten oft Fragezeichen bei ihm. Was wir festgestellt haben, ist die Tatsache, dass er bei Tests oder Trainings immer super schnell war. Wenn es dann drauf ankam, hat es aber oft nicht funktioniert. Auf was das zurückzuführen ist, kann ich nicht beurteilen. Das war immer unser Fragezeichen bei Jonas. Aber es machte sich bei uns nicht so direkt bemerkbar.»
Sandro Cortese, der im Intact-Team für 2018 durch den Spanier Xavi Vierge ersetzt wurde, wollte in dieser Saison für Kiefer Racing in der Moto2-WM antreten. Als sich diese Pläne zerschlugen, dockte er beim Kallio-Team in der Supersport-WM an. «Ich finde das gut. Eigentlich habe ich ihm das schon für 2017 geraten, aber er wollte es damals nicht, was ich auch verstehen kann. Aber ich denke, das ist gut für ihn. Dort kann er auf jeden Fall um Podestplätze kämpfen», erklärte Lingg gegenüber SPEEDWEEK.com, bevor Cortese am heutigen Sonntag in Phillip Island auf Platz 3 preschte.