Formel 1: Ohrfeige für Gegner von Verstappen

Cal Crutchlow (Honda/4.): «Kann ich hier gewinnen?»

Von Günther Wiesinger
Cal Crutchlow

Cal Crutchlow

LCR-Honda-Pilot Cal Crutchlow schaffte in Katar trotz eines Fehlers in Turn 12 den vierten Startplatz. «Zarcos Bestzeit kann man mit einer Honda nicht fahren», sagt er.

Cal Crutchlow ließ (32) Dani Pedrosa im Qualifying 2 auf dem Losail International Circuit klar hinter sich. Und mit einer Rundenzeit 1:54:072 Sekunden zählt der Engländer aus dem LCR-Honda-Team heute ganz klar zu den Podestkandidaten.

Schon bei den Wintertests hat er mit einem dritten und zwei vierten Plätzen überzeugt.

«Bei mir fehlte es etwas an Beschleunigung. Vielleicht hat es auch mit dem Setting zu tun. Das Motorrad ist schnell, aber das Rausfahren aus den Kurven ist schwierig, wir haben zu viele Wheelies. Ich glaube, die Balance ist nicht korrekt. Für die Racepace sieht es gut aus, aber die einzelne schnelle Runde haben wir nicht ideal hinbekommen. Ich bin enttäuscht, weil ich es nicht in den 1:53-min-Bereich geschafft habe. Ich habe einen Fehler in Turn 12 gemacht, ich habe zu spät gebremst. Ich habe dadurch mindestens 0,15 Sekunden verloren. Aber ich fühle mich zuversichtlich für das Rennen. Kann ich es gewinnen? Man weiß nie. Ich weiß es nicht, man kann nie abschätzen, was alles passiert. Könnte ich auch auf Platz 10 zurückfallen? Vielleicht. Es liegt alles so dicht beisammen. Du musst nur einen Fehler machen und neben die Piste fahren, dann kommst du nie mehr an deine Gruppe heran. Das gilt nicht nur für mich, sondern für alle, ganz sicher.»

«Die Leistungsdichte ist großartig für die Fans und die Medien, es sorgt für Spannung und Abwechslung, aber wir Fahrer würden es bevorzugen, wenn die Abstände größer wären», ergänzte der LCR-Honda-Pilot. «In der Moto3 und Moto2 sieht man viele harte Gefechte, das wird jetzt auch in der MotoGP immer häufiger auf der Tagesordnung sein. Hier in Losail spielt auch der Windschatten eine wichtige Rolle.»

«Wir können als Fahrer jetzt nicht abschätzen, was uns im Rennen erwartet. wenn du in jedem Training vier Zehntel schneller bist als alle andern, dann ist das perfekt, dann kannst du auch im Rennen einfach mit diesem Speed rumfahren und gewinnst. Aber irgendwann steigern sich die Gegner und holen dich beim nächsten oder übernächsten Rennen ein.»

«Zarco hat eine superbe Pole-Zeit gefahren, das musst du anerkennen, er hat uns alle um mehr als 0,2 sec distanziert. Ich bezweifle, dass du diese Zeit auf einer Honda fahren könntest. Wenn es Marc Márquez auf seiner Honda nicht schafft, gelingt es auch keinem anderen. Zarco fährt sehr, sehr gut. Er ist hier beim Test mit 1:54.0 min gefahren, jetzt hat er sich fast um fast 0,35 Sekunden verbessert! Ich habe mich im Vergleich zum Test auch 0,3 sec gesteigert. Ich fühle mich gut mit meinem Package, vielleicht sogar besser als die anderen Jungs. Das Team hat gute Arbeit geleistet. Ich war am Samstag Zehnter im FP3 und Zehnter im FP4. Wir waren immer gut dabei.»

In den letzten drei Jahren stand Cal hier auf den Startplätzen 9, 10 und 12. «Der Fortschritt ist eine Kombination von Dingen. Ich fahre besser, der Support von Honda könnte nicht besser sein, das Team funktioniert erstklassig. Ich kann ja nicht behaupten, der vierte Startplatz ist nur mir allein zu verdanken. Es ist alles Teamwork.»

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