Red Bull KTM 2019 mit Zarco, Pedrosa oder Miller?
Seit dem MotoGP-Einstieg von Red Bull KTM wird bei jeder Gelegenheit über einen Wechsel von Dani Pedrosa zu KTM spekuliert.
Aus zwei Gründen: Erstens war der heutige Red Bull KTM-Teammanager Mike Leitner (53) rund zehn Jahre lang (von 2005 bis Ende 2014) Crew-Chief von Dani Pedrosa in den Klassen 250 ccm und MotoGP.
Zweitens hat Dani Pedrosa seit fast 15 Jahren eine enge Zusammenarbeit mit Red Bull.
Aber das bedeutet noch lange nicht, dass der 32-jährige Spanier bei den Mattighofenern landen wird, wenn ihn Johann Zarco bei Repsol Honda nach 13 Jahren verdrängen sollte.
Bisher hat sich Zarco nicht endgültig entschieden. Vorläufig stehen ihm nicht nur bei Repsol Honda die Türen offen, sondern sicher auch bei Suzuki, Red Bull KTM und Ducati Corse.
Aber ein Wechsel von Zarco zu Suzuki ist unwahrscheinlich. Dort hatte er für 2017 einen Vorvertrag, aber schließlich wurde ihm der vier Jahre jüngere Alex Rins vorgezogen.
Von dieser Behandlung durch die Japaner sind Narben geblieben.
Was könnte mit Dani Pedrosa passieren, wenn er bei Repsol Honda abserviert wird? Dort ist jetzt Alberto Puig als Teamprinzipal verantwortlich, der Dani Pedrosa entdeckt hat und dessen persönlicher Manager war, bis sich Pedrosa 2014 emanzipierte und von Puig trennte. Das Verhältnis der beiden ist sicher schon einmal besser gewesen.
Übrigens: Pedrosa hat auch den Management-Vertrag mit der Wassermann Group aufgelöst. Er wird jetzt von Sete Gibernau gemanagt.
Klar, Dani Pedrosa hat in jedem seiner bisher zwölf MotoGP-Jahre mindestens einen Grand Prix gewonnen, er war in der Gesamtwertung immer in den Top-6, dreimal sogar Vizeweltmeister, 2010 mit vier Saisonsiegen, 2012 mit sieben.
Dani Pedrosa wäre für so manches Team eine Verstärkung, zum Beispiel für Suzuki oder KTM.
Aber für KTM-Firmenchef Stefan Pierer ist Pol Espargaró im MotoGP-Werksteam 2019 gesetzt. Er will daneben einen jungen, hungrigen Fahrer – am liebsten den 27-jährigen Johann Zarco.
Das Gehalt von Dani Pedrosa könnte jedoch bei Red Bull KTM das Fahrergagen-Budget sprengen. Und zwei Spanier im Team – auch keine ideale Lösung.
Dani Pedrosa (32) hat schon vor vier Jahren vom Aufhören geredet.
Inzwischen hat er 277 Grands Prix absolviert, allein 200 in der «premier class», er hat 4045 WM-Punkte eingesammelt, 54 GP-Siege, 49 Pole-Positions und 64 schnellste Rennrunden.
Hat er noch genug Motivation und Leidenschaft, um vom erfolgreichsten Team im Paddock zu einem Neueinsteiger zu wechseln?
Es wird von den Ergebnissen der nächsten Monate abhängen. Wie stark können sich Suzuki und KTM steigern? Spielt Pedrosa bei Honda hinter Márquez und Crutchlow weiter die dritte Geige, wie beim siebten Platz in Katar?
Tech3-Teambesitzer Hervé Poncharal hält einen Transfer von Zarco zu Red Bull KTM für möglich. Dann wäre dort für Pedrosa ohnedies die Türe zu.
Wir haben erst ein Rennen hinter uns. Es sind zu viele Fragen ungeklärt.
Vielleicht kommt es zwischen Johann Zarco und Repsol Honda zu keiner Einigung.
Für KTM könnte Pedrosa eine Überlegung wert sein, wenn Zarco bei den Österreichern nicht zusagt. An Smith besteht kein Interesse mehr, Rossi und Viñales bleiben fix bei Yamaha, Bagnaia geht 2019 zu Pramac. Márquez hat wieder bei Repsol Honda unterschrieben, an Iannone besteht bei KTM kein Interesse, Rins dürfte bei Suzuki bleiben, Aleix Espargaró wird man kaum neben Bruder Pol ins KTM-Werksteam holen.
Alex Márquez wäre gut beraten, 2019 mit Marc VDS an der Seite von Morbidelli das Yamaha-Kundenteam zu bilden.
Aber Red Bull KTM wird sicher auch ein Auge auf Jack Miller haben, der seit 2014 ein Red Bull-Athlet ist, im vierten MotoGP-Jahr auf der Pramac-Ducati richtig aufblüht – und von KTM-Teammanager Aki Ajo gemanagt wird!
Der jetzt 23 Jahre alte Miller hat 2014 auf der Moto3-KTM schon sechs Grands Prix gewonnen – und ist damals Vizeweltmeister geworden.