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Begräbnis von Ralf Waldmann: Riesige Anteilnahme

Die Verabschiedung der rheinländischen Motorrad-Ikone Ralf Waldmann wurde zu einer riesigen Zusammenkunft der deutschsprachigen Motorsport-Gemeinde.

Das Begräbnis für den am 10. März völlig überraschend an Herzversagen verstorbenen Ralf Waldmann (51) fand heute auf dem evangelischen Friedhof in Ennepetal-Voerde statt. Da sich jedoch bereits im Vorfeld herausgestellt hatte, dass die Anteilnahme der deutschen Rennsportgemeinde am Tod des Strahlemanns aus Ennepetal enorm sein würde, entschlossen sich die Stadtväter von Ennepetal auf Anraten des Pastors und der Bestattungsfirma einige Vorkehrungen treffen, um einen reibungslosen Ablauf der Zeremonie zu garantieren.

In der kleinen Kapelle mit etwa 80 Sitzplätzen und auf dem Friedhof von Ennepetal-Voerde wurden daher vorsorglich Korridore abgesperrt, um dem engsten Freundes- und Bekanntenkreis den Zutritt zu ermöglichen. Bereits kurz nach 12 Uhr fanden sich in unmittelbarer Nähe in der Lindenstraße die Freunde und treuen Wegbegleiter des zweifachen 250-ccm-Vizeweltmeisters (1996 und 1997) ein. Von dort aus wurde die Gruppe dann von Beamten des Ordnungsamtes geschlossen in die Kirche eskortiert. In der Kapelle waren die vordersten Reihe für die Familienmitglieder reserviert, dahinter gab es Plätze für die tief erschütterten Freunde und Wegbegleiter. Unter anderem wurde der Frank-Sinatra-Song «My way» gespielt, der unter die Haut ging. Dazu auch ein Lied des Österreichers Andreas Gabalier.

In dieser Gruppe von etwa 60 Personen befanden neben vielen engen Freunden auch der bekannte Schauspieler und Waldi-Kumpel Richy Müller, zahlreiche Rennfahrer-Kollegen, Teammitglieder und Journalisten. Zur Erinnerung: Waldi war seit der Saison 2016 für den Sportsender Eurosport als Experte im Einsatz gewesen.

Stefan Bradl musste die Anreise absagen, weil sein ältester Onkel gestorben war. «Ich hatte geplant, mit Jürgen Lingg eine Fahrgemeinschaft zu bilden», schilderte der Moto2-Weltmeister von 2011. Sandro Cortese reiste bereits am Montag zum Supersport-WM-Lauf nach Thailand ab. Dafür ließen sich KTM-Rennmanager Jens Hainbach, Red Bull-KTM-MotoGP-Teammanager Mike Leitner bei der Verabschiedung und Aprilia-Crew-Chief Marcus Eschenbacher blicken. Leitner: «Ich habe in der 250er-WM sieben Jahre für Waldi geschraubt. Das war ich ihm schuldig. Deshalb bin ich in der Früh von Linz nach Dortmund geflogen.»

Auch Sepp Schlögl, Adi Stadler und viele andere ehemalige Teammitglieder trauerten um Waldi, dazu sein ehemaliger 125-ccm-GP-Teamchef Günter Zwafink, Ex-Rennfahrer und GP-Promoter Franz Rau, Stefan Prein, Peter Öttl, Dirk Raudies, Marvin Fritz, Jochen Kiefer, Thomas Engl, Antonio Cortese mit Gattin, Gerhard Waibel, Jonas Folgers Mutter Anke, Thomas Deitenbach, Kumpel Markus Reiterberger, etliche Eurosport-Kollegen und viele andere.

Auch Andi Kos wurde gesehen – der Österreicher agierte in Waldis besten Jahren als Physiotherapeut für den Ennepetaler.

Sogar der einstige Waldi-Rivale Max Biaggi (46), der eigens zum Abschied in einem Privatjet von Südfrankreich nach Dortmund düste und den legendären Aprilia-Techniker Gianni Sandi mitbrachte, erwies Waldmann die letzte Ehre. Trotz der einstigen Rivalität auf der Strecke verband die beiden Stars eine herzliche Freundschaft, geprägt von tiefem Respekt. Biaggi hatte sich im Vorfeld bei den SPEEDWEEK.com-Redakteuren penibel über den Ablauf der Zeremonie und die besten Anreisemöglichkeiten erkundigt. Der Wahl-Monegasse und sechsfache Weltmeister ließ sich im Taxi von Dortmund nach Ennepetal-Voerde chauffieren.

Ralf Waldmann wurde am Dienstagnachmittag schließlich in einem Grab gegenüber seinen Eltern Erich und Adelheid beigesetzt. Die Grabstätten sollen gemäß Waldis Wunsch demnächst zu einem Familiengrab zusammengefasst werden.

Wie bereits bei SPEEDWEEK.com berichtet, wurde nach dem Begräbnis auf die Kaffeetafel verzichtet, da Waldi zu Lebzeiten mehrfach auf die Abneigung gegenüber dieser Gepflogenheit verwiesen hatte. Einige der Racer-Kollegen wie Stefan Prein trafen sich danach dennoch in einer nahen Gaststätte, um gemeinsame Erinnerungen an den 20-fachen GP-Sieger und das beliebte Urgestein auszutauschen.

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Von Ivo Schützbach
Über die Jahre ist eine umfangreiche und diskussionsfreudige Community auf SPEEDWEEK.com entstanden. Das soll auch in Zukunft so sein, nur verlagern wir den Schauplatz.
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