Formel 1: Max Verstappen – alles für die Katz

Mike Leitner (KTM): In Argentinien Neustart bei Pol

Von Günther Wiesinger
Pol Espargaró in Las Termas

Pol Espargaró in Las Termas

Nach zwei Elektronikschäden an der KTM in Katar wurden an der Maschine von Pol Espargaró alle bedenklichen Teile ersetzt.

Die Red Bull KTM-Werksmaschine von Pol Espargaró hatte beim Katar-GP zweimal wegen eines Elektronikdefekts den Geist aufgegeben, zum zweiten Mal leider im Rennen.

Gestern auf dem Autódromo Termas de Rio Hondo liefen die beiden RC16 des schnellen Spaniers einwandfrei.

Hat KTM also die mysteriösen Probleme identifizieren und beseitigen können?

«Der erste Defekt ist im FP4 in Doha aufgetreten», blickt KTM-Teammanager Mike Leitner zurück. «Wir haben dann alles getan und versucht, um das Problem zu lösen. Nach dem FP4 haben wir keine Zeit zum Reagieren gehabt, weil das Qualifying 1 schon 15 Minuten später begonnen hat. Leider ist Pol dann mit dem anderen Motorrad, das funktioniert hat, ausgerutscht. Wir haben dann bis zum Rennen jene Teile getauscht, von denen wir glaubten, dort liegt der Fehler. Genau konnten wir es ja nicht sagen. Pol hatte dann im Warm-up 20 Minuten lang kein Problem. Doch im Rennen ist das Problem nach 16 Runden wieder aufgetaucht... Das war schon bitter.»

«Inzwischen sind wir uns ziemlich sicher, woran es gelegen hat. Es ist ein Hardware-Problem gewesen», ergänzte der Oberösterreicher. «Einfach ein Scheißfehler. Für Argentinien wurde alles durch neue Teile ersetzt. Wir haben bei diesem Motorrad von Pol alle Bauteile getauscht, die in Frage kamen. Wir haben einen kompletten Neustart gemacht.»

Red Bull-KTM ist in Katar punktelos geblieben, gestern in Argentinien fuhren Smith und Espargaró auf die Plätze 18 und 19.

Aber diese Ergebnisse widerspiegeln die Kräfteverhältnisse nicht eindeutig. Denn Pol Espargaró stand vor rund zwei Monaten beim Sepang-Test am zweiten Tag an vierter Stelle – nur 0,479 sec hinter der Bestzeit.

«Pol hat in den letzten Wochen sicher nicht zeigen können, was mit unserem Motorrad möglich ist», sagt Mike Leitner. «Außerdem ist die MotoGP-Klasse über den Winter noch härter und noch enger geworden. Sobald du irgendein kleines Handicap hast, kriegst du total die Quittung dafür. Selbst wenn die Fahrer fit sind, musst du froh sein, wenn du dort rumfahren kannst, wo du die Saison 2017 beendet hast. Pol ist in Katar an 13. Stelle ausgeschieden und war sechs Runden vor Schluss vom späteren Sieger 13 Sekunden weg. Wenn man seinen körperlichen Zustand berücksichtigt, war das keine schlechte Leistung. Aber am Ende war es ein Nuller. Daran gibt es nichts zu beschönigen.»

Die zwei Stürze von Pol Espargaró im Katar-Training verdeutlichen auch, wie stark der Spanier unter Druck steht. Er trägt die Hoffnungen des Red Bull KTM-Teams meist weitgehend allein.

«Dem Pol braucht man sicher keinen Druck machen, er setzt sich selber genug unter Druck. Er ist ein Fahrer, der von sich aus immer sowieso das Beste geben will. Wir machen ihm vom Team her sicher keinen Druck», versichert Leitner. «Aber ihm fehlen in diesem Winter die Testkilometer. Er hat von neun Testtagen eigentlich nur 1,5 oder zwei gehabt, bei denen er fit war. Das erklärt auch, warum er in Doha im ersten Training im zweiten Run schon diesen Ausrutscher gehabt hat. Ja, das kann passieren. Sehr schade war natürlich der zweite Crash im FP4, weil er dann ein beschädigtes Motorrad in die Box gebracht hat. Er ist in der ersten fliegenden Runde in der zweiten Runde runtergefallen. Das hat ihn geärgert. Das war eine Unachtsamkeit. Es war halt die ersten Linkskurve auf dem Losail Circuit, wo immer viele Fahrer stürzen. Dieser Fehler hat dem Team und vor allem Pol am Katar-Wochenende viel gekostet…»

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