Xavier Simeon: «Wusste, dass es nicht einfach wird»
MotoGP-Neuling Xavier Simeon
Xavier Simeon beendete das MotoGP-Rennen in Le Mans mit starken Schmerzen im rechten Unterarm auf dem 18. Platz. Der Belgier wird in dieser Woche Dr. Xavier Mir in Barcelona konsultieren, um zu klären, ob eine Operation notwendig ist. Das Team von Reale Avintia Racing reiste am Dienstag für einen eintägigen Michelin-Reifentest nach Barcelona. Die Strecke wurde neu asphaltiert und hat ein überarbeitetes Layout. Doch starker Regen verhinderte die Testarbeit am Dienstag.
Neben Tom Lüthi ist Xavier Simeon der einzige MotoGP-Fahrer, der 2018 noch keinen WM-Punkt sammeln konnte. Simeon unterzeichnete im September 2017 einen Zwei-Jahres-Vertrag mit dem MotoGP-Team Reale Avintia Racing. Der Belgier, der bisher einen Sieg und drei weitere Podestplätze feierte, belegte 2017 nur den 23. Rang der Moto2-WM mit der Kalex des Tasca-Teams. Simeon überzeugte bei Avintia vor allem mit seiner Sponsoren-Mitgift von 700.000 Euro.
Nach den ersten fünf MotoGP-Saisonrennen zog Simeon nun Bilanz. «Meine Erfahrungen in der Moto2-Klasse wurden von Höhen und Tiefen bestimmt. Es bot sich mir nicht die Chance, langfristig mit einem Team zusammenzuarbeiten. Ich erlebte ein paar gute und ein paar schlechte Jahre. Insgesamt habe ich aber viel gelernt, was meinen Charakter prägte. Es waren wichtige Erfahrungen. In der MotoGP-Klasse ist in diesem Jahr nun alles neu für mich, wenn ich auf eine Strecke komme. Ich muss vom ersten Moment an dazulernen. In der Moto2-Klasse habe ich beispielsweise nie die Hinterradbremse eingesetzt, nun muss ich vor jeder Kurve Hand und Fuß einsetzen. Auch wie du mit der Vorderradbremse umgehst, ist ganz anders. Ich musste alles ändern. Darum braucht alles seine Zeit, bis ich es richtig mache. Ich wusste, dass es schwierig wird.»
«Bei den ersten Rennen machte ich mir selbst etwas zu viel Stress, denn ich wollte keine Fehler machen. In Katar wusste ich, dass viele Menschen darauf achten werden, was ich mache. Ich fuhr nicht auf meinem besten Level. In Argentinien ging es schon besser. Wir sind in diesem Jahr fünf Rookies. Sie sind alle konkurrenzfähig. Diese Jungs im Verlauf der Saison zu besiegen, ist meine Herausforderung. Auch technisch ist die MotoGP-Klasse anspruchsvoller als die Moto2. Alles ist schneller, darum muss man sehr präzise sein. Bei Ducati haben wir den Vorteil, dass wir die Daten auch mit den Werksfahrern teilen. Das ist sehr hilfreich, denn so kann ich von ihnen lernen. Ich will unter die Top-15. In den letzten Rennen fuhr ich etwas vorsichtig, aber nun will ich den nächsten Schritt machen, ohne einen Sturz zu fabrizieren. Durch Arbeit und Glaube kannst du alles erreichen», ist Simeon im Interview mit «motogp.com» überzeugt.
Simeon will von seinem Teamkollegen Tito Rabat lernen. «Tito und ich haben eine sehr gute Beziehung. Er nimmt mir etwas den Stress. Für mich ist es nun eine Herausforderung, ihm in den Rennen näher zu kommen.»