Beirer: «Im Rennsport arbeitet niemand wegen Geld»
KTM-Motorsportdirektor Pit Beirer
KTM-Werkspilot Bradley Smith, der in Spielberg auf seine verletzten Teamkollegen Pol Espargaró und Mika Kallio verzichten musste, sicherte sich beim Heimrennen von KTM Platz 14. Am Samstag ist der Brite nur knapp am Einzug in das Q2 gescheitert. Im Warm-up glänzte er mit Platz 6. Nach Platz 14 sprach Smith von einem «perfekten Rennen». KTM-Motorsportdirektor Pit Beirer stimmte dem bei «Sport und Talk aus dem Hangar-7» auf ServusTV nicht zu.
«Naja. Platz 14 würde ich jetzt nicht als perfektes Rennen bezeichnen. Es war trotzdem stark von Bradley, denn wir standen unter Druck. Innerhalb von zwei Wochen verletzten sich zwei unserer Fahrer. Wir wollten in Spielberg mit drei Piloten antreten. Dann war das für Bradley natürlich schwierig. Unser Projekt ist noch jung, wir sind auf keiner Strecke perfekt vorbereitet oder wissen alles, was die anderen Teams wissen. Unter diesem Druck hat Bradley einen sehr guten Freitag und Samstag abgeliefert. Im Rennen schoss er beim Start nach vorne und war Zehnter. Als 14. kam er dann ins Ziel. Ich freue mich über die Punkte und die Tatsache, dass wir das Projekt sauber über das Wochenende gebracht haben, denn es waren ja doch viele Fans und Freunde von uns da. In den anderen beiden Klassen lief es super für uns. Es hat sich auch kein Fahrer verletzt. Du wirst ja auch ein bisschen demütiger, wenn du zwei Rennen in Folge am Medical Center stehst und siehst, wie deine Fahrer da reingeschoben werden. Dann merkst du, dass es um viel geht. Die Fahrer riskieren sehr viel», weiß Beirer.
Auf dem Red Bull Ring triumphierte Jorge Lorenzo für Ducati. KTM muss noch auf den ersten MotoGP-Sieg warten. «Ich habe leider noch keine Erfahrung in der MotoGP-Box mit einem Sieg. Am Ende des Tages geht der Fahrer zwar alleine raus und muss es machen, aber die Vorbereitung findet Monate oder Jahre vorher statt. Wenn Leute im Hintergrund, die daran arbeiten, dann einen Sieg feiern dürfen, ist das schon eine große Emotion, die da herausbricht. Da stecken Nachtschichten dahinter. Ein Sieg ist für das Team der Zahltag. Die Leute, die im Rennsport arbeiten, sind alle nicht wegen des Geldes hier. Sie müssen natürlich ihr Geld verdienen, aber sie sind dabei, weil sie ein großes Ziel haben und die Emotion riesig ist», erklärte Beirer.