Hervé Poncharal: Er plädierte für Rennen am Montag
Tech3-Teamchef Hervé Poncharal
Als feststand, dass am Sonntag keine Rennen in Silverstone gefahren werden können, gab es noch die Möglichkeit, sie am Montag nachzuholen. Race Director Mike Webb sagte am Sonntag: «Ein großer Teil dieser Diskussion wurde durch kommerzielle Interessen bestimmt. Dazukamen Dinge, über die ich nicht genug weiß, wie den Einlass der Menschen und ihr Verlassen der Strecke. Es war aus meiner Sicht möglich, aber es sprachen kommerzielle Gründe dagegen.»
Tech3-Teamchef Hervé Poncharal sprach sich ebenfalls für die Rennen am Montag aus. «Ich war immer für Demokratie und respektiere die Meinung der Mehrheit. Zudem respektiere ich die Fahrer über alle Maßen, denn sie sind diejenigen, die das Risiko eingehen. Ihre Meinung steht über der aller andern, wenn es um die Sicherheit geht. Ich persönlich war bei dem Meeting der Teammanager nach dem Startversuch am Morgen der Meinung, dass es die Möglichkeit gibt, am Montag, der ein Feiertag in Großbritannien ist, ein großartiges MotoGP-Rennen zu fahren. Für den Montag wurden Sonnenschein und trockene Bedingungen vorausgesagt. Alles wäre für ein hervorragendes MotoGP-Rennen, wie wir es meist in Silverstone erleben, bereit gewesen», versichert der Franzose.
«Aber einige Teammanager entschieden, dass sie das nicht wollen, obwohl das schon einmal in Katar der Fall war. Es war damals nicht das Ende der Welt, ein paar zusätzliche Hotelzimmer zu organisieren und ein paar Flüge umzubuchen. Ich bin immer ehrlich und sage, was ich denke. Und ich denke, wir sollten immer versuchen, die Rennen zu bestreiten. Es gab eine Möglichkeit, das auf sichere Weise zu tun. Ich bin enttäuscht, dass wir sie nicht genutzt haben. Mir tut es sehr, sehr leid für die Zuschauer, die ein Jahr lang auf diesen Event gewartet haben. Ich denke, das hätten wir mehr bedenken müssen», betonte Poncharal.
Johann Zarco ergänzte: «Normalerweise können wir Rennen fahren, wenn es den ganzen Tag regnet, am Sonntag war der Regen nicht einmal sehr stark. Aber mit dem neuen Asphalt machten sie wohl einen Fehler. Er war sehr rutschig durch die Bodenwellen, zudem trat Aquaplaning auf. Wir trafen die Entscheidung, dass wir kein Rennen fahren können, denn es war zu viel Wasser auf der Strecke. Das war schade, aber am Ende war es besser, diese Entscheidung zu treffen.»