MotoGP: Das Saisonfinale ist in Barcelona

Valentino Rossi (7.): Das Rätselraten nimmt kein Ende

Von Günther Wiesinger
Valentino Rossi vor dem gelben Fahnenmeer

Valentino Rossi vor dem gelben Fahnenmeer

Valentino Rossi ist zwar immer noch WM-Dritter, aber er stand in Misano wieder einmal in diesem Jahr auf einem aussichtlosen Posten. Der Superstar kommt aus dem Grübeln nicht heraus.

Gelb war zu 90 Prozent die dominierende Farbe auf den Tribünen rund um den Misano World Circuit, aber von der Nummer 46 ging keine Gefahr aus. Valentino Rossi, im Qualifying nur Siebter, zeigte sich im Rennen wehrlos, brauste auf Platz 7 und büßte 19 Sekunden auf den Sieger Andrea Dovizioso ein. Teamkollege Maverick Viñales wurde immerhin Fünfter –  mit 16 Sekunden Rückstand.

«Es war ein sehr schwieriges Rennen», seufzte der Yamaha-Star. «Es war eine Schande, hier in Misano vor dieser riesigen Zuschauermenge und den vielen Fans nicht konkurrenzfähig sein zu können. Ich habe sicher erwartet, etwas stärker zu sein, denn im FP4 war ich nicht schlecht unterwegs. Ich dachte, wenn wir zwei Zehntel finden, kann ich um einen Podestplatz fighten. Aber aus irgendeinem Grund, den wir bisher nicht verstehen, ist heute alles schwieriger gewesen. Schon im Warm-up haben wir Mühe gehabt, Maverick und Zarco auch. Aber in der Früh hatte ich gebrauchte Reifen in Verwendung, außerdem war es kühler. Der Belag war 15 Grad kühler als am Nachmittag. Deshalb war ich zuversichtlich, dass es im Rennen besser klappen wird. Aber leider war das Feeling mit dem Bike und den Reifen schlimmer als erwartet, auf jeden Fall schlechter als am Samstag, obwohl das Wetter identisch war. Ich hatte deutlich weniger Grip.»

«Ich habe das Maximum gegeben, ich habe ein paar Punkte eingesammelt, aber leider war ich nicht schnell genug. Man fragt mich, ob der Moto2-Gummiabrieb nachteilig für uns ist. Diese Frage stellen wir uns schon lange. Ich weiß nicht, ob da etwas Wahres dran ist. Wir haben keine Ahnung, warum wir auf manchen Pisten riesige Probleme haben, auf anderen weniger. Aber komisch ist, dass nur wir von diesem Problem betroffen sind. Denn Honda und Ducati hatten heute genau die gleichen Rundenzeiten wie gestern. Es wäre seltsam, wenn der Moto2-Gummi die Verhältnisse nur für Yamaha beeinträchtigen würde», sinnierte Rossi.

Rossi sagte zu Beginn der Saison, er werde seinen Vertrag bei Yamaha um zwei Jahre verlängern. weil er sich immer noch konkurrenzfähig fühle und um Podestplätze fighten können.
Geben ihm Ergebnisse wie hier in Misano zu denken?
Rossi: «Ich will da nicht mehr drüber nachgrübeln. Die Entscheidung ist gefallen. Ich kann sie nicht mehr ändern. In den letzten drei Jahren sind wir immer auf einem recht guten Level in die Saison gestartet. Aber es sieht so aus, als würden wir jeweils in der zweiten Saisonhälfte technisch stärker leiden als im Frühjahr. Ich habe seit drei Jahren in der ersten Saisonhälfte viel mehr Podestplätze errungen als in der zweiten. Es sieht so aus, als würden Honda und Ducati ihre Bikes während der Saison besser entwickeln als wir. Das ist das Problem bei Yamaha. Wir müssen herausfinden, warum, das so ist.»

«Eigentlich war ich heute für das Rennen zuversichtlich, weil die Bedingungen ähnlich waren wie gestern», ergänzte Valentino. «Aber schon in der Hälfte der ersten Runde spürte ich, dass es anders ist… gestern bin ich 1:32,9 und 1:33,0 min gefahren. Mit 16 Runden alten Reifen bin ich im FP4 noch 1:33,2 min gefahren. Heute war ich fast eine Sekunde langsamer. Die Reifensituation war an diesem Weekend klart. Alles haben hinten und vorne Medium verwendet.

Honda hat zwar wie immer den harten Vorderreifen genommen. Aber Yamaha und Ducati landen immer bei der gleichen Reifenwahl. Rins und Iannone haben den weichen Hinterreifen genommen, das war keine schlechte Wahl. Aber die Reifenwahl war bei uns diesmal leicht. Daran lag es nicht, dass es am Speed fehlte.»

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