MotoGP-Logistik: 4 Jumbos sorgen für Thailand-Debüt
Die Überseekisten werden in Jumbos verfrachtet
Jeder kennt die bunten Team-Trucks, die bei einem MotoGP-Event hinter den Boxengebäude stehen. Wenn aber am kommenden Wochen das Debüt der Prototypen-WM auf dem Buriram Circuit in Thailand über die Bühne geht, sehen wir ein anderes Paddock. Denn das gesamte Material der Teams wurde straff durchorganisiert von der Dorna zum Überseerennen transportiert.
Seitens der Dorna ist Operations-Manager Carles Jorba dafür verantwortlich, dass die Logistik reibungslos abläuft. «Wenn wir nach einem Europa-Rennen zu einem Überseerennen aufbrechen, so wie jetzt von Aragón nach Buriram, bereiten die Teams am Sonntag nach dem Rennen die Kisten für den Transport vor. Fast alles, was von ihrem eigenen LKW zur Rennstrecke gebracht wurde, wird verpackt. Dann beginnt unser Team mit den Vorbereitung. Wir sorgen dafür, dass die Show überhaupt stattfindet.»
Für Übersee wird die Fracht von der Dorna und IRTA gemeinsam organisiert. Zuerst per Lkw zum Airport, dann per Flugzeug zum Zielort und wieder per Lkw an die Rennstrecke. Bei den Übersee-Rennen werden die Transportkisten der Teams und die der Dorna in vier 747 Boeing-Frachtflugzeugen transportiert. Es werden zwischen 350.000 und 360.000 kg von einem Rennen zum anderen transportiert. Allein die Dorna schickt Material mit 115.000 bis 120.000 kg los; dazu kommen 230.000 kg von den Teams, Zulieferfirmen und Partnern wie Helmfirmen und Lederkombiherstellern.«Normalerweise werden 50 LKW eingesetzt, um das Material zum Flughafen zu bringen. In jeden der vier Jumbos passen ungefähr 100 Tonnen hinein», erklärte Jorba.
Auch die Teams treffen besondere Vorbereitungen, damit das Material die lange Reise gut übersteht. Alle Flüssigkeiten werden abgelassen, der Motor blockiert. Um Rostbefall zu vermeiden, werden die Bikes abschließend gewachst. «Wir können aber nicht alle Ersatzteile wie bei einem Europa-Rennen mitnehmen, weil die Transportkisten limitiert sind», bedauerte Alberto Giribuola von Ducati. «Also müssen wir sorgfältig überlegen, welche Teile wir einpacken. Für den Prozess benötigen wir etwa zwei Stunden länger, als wenn wir es in unseren Truck verstauen würden.»
«Und man darf nichts vergessen», ergänzte Santi Hernandez von Repsol Honda. «Denn wenn man weit weg ist und ein Gegenstand ist nicht dabei, kann das einem das Leben ziemlich schwer machen. Manchmal braucht man ein Teil vielleicht die ganze Saison nicht einmal, wenn man es aber nicht im Zugriff hat, ausgerechnet dann benötigt man es.»