Ein emotionaler Abschied für Dani Pedrosa (Honda)
Die Rennfahrerkarriere von Dani Pedrosa neigt sich dem Ende zu
In Valencia geht nicht nur die Saison 2018 zu Ende, sondern auch die großartige Karriere von Dani Pedrosa. Nach 18 Jahren in der Motorrad-Weltmeisterschaft und drei WM-Titeln, einem in der 125er-Klasse (2003) und zwei in der Viertelliterklasse (2004 und 2005), fährt der Spanier auf dem Circuit Ricardo Tormo sein letztes MotoGP-Rennen.
Es gibt wohl kaum einen passenderen Ort dafür: Kein Fahrer konnte das Saisonfinale öfter gewinnen als Pedrosa. Er feierte in Valencia schon sieben Siege (vier in der MotoGP-, zwei in der 250er- und einen in der 125er-Klasse) und stand insgesamt elf Mal auf dem Podium. Auch im Vorjahr konnte er sich durchsetzen. 2018 fehlt ihm aber noch ein Top-3-Platz.
Vor seinem letzten Auftritt als Rennfahrer blickte der 33-Jährige, der als KTM-Testpilot weiter auf einem Motorrad sitzen wird, auf seine Laufbahn zurück: «Mit der Zeit erinnert man sich nur mehr an die guten Dingen, die werden in meiner Erinnerung bleiben.»
«Ich war so klein in einer großen Welt, so fühlte ich mich. 1999 wurde ich im MoviStar Junior Cup ausgewählt. Aus vielen Fahrern, gab er [Alberto Puig] mir das Vertrauen. Er hat immer an mein Potential geglaubt und wir haben drei Weltmeisterschaften gewonnen. Wir haben natürlich eine besondere Beziehung», schilderte er seine Anfänge mit Alberto Puig.
In seiner Debüt-Saison 2001 gelang Pedrosa zwei Mal der Sprung auf das 125er-Podium. Im zweiten Jahr feierte er seine ersten drei Siege, 2003 den ersten WM-Titel. Obwohl eine Verletzung seine Saison beendete, stieg er im Jahr darauf in die Viertelliterklasse auf und holte auf Anhieb den Titel, den er 2005 erfolgreich verteidigen konnte. 2006 folgte der Schritt in die MotoGP-Klasse.
«Wir wollten die Weltmeisterschaft gewinnen, weil ich ein gutes Potential und den Speed hatte. Ich habe so sehr an mich geglaubt, aber wir wussten von Anfang an, dass die Wahrheit ist, dass ich sehr klein für diese Klasse bin», gab der Repsol-Honda-Pilot zu.
«Du wirst mit manchen Situationen konfrontiert, du kannst zum Beispiel nicht auf nasser Strecke fahren oder die Reifen bei niedrigen Temperaturen aufwärmen, man stürzt schneller und ist verletzungsanfällig. Uns war das Handicap bewusst. Wir haben es aber trotzdem versucht und daran geglaubt», unterstrich er.
Der Spanier war in der MotoGP-Klasse dreimal Vizeweltmeister und drei Mal WM-Dritter, für den Titel reichte es am Ende aber nie: «Meine beste Chance hatte ich 2012 und 2013, aber ich hatte leider kein Glück. Einmal ist das passiert, einmal etwas anderes: In einem Jahr waren es die Reifen, im anderen das Motorrad, im nächsten Jahr habe ich mich verletzt und dann war ein anderer Fahrer schneller... Dinge passieren eben. Ich hätte zwei Titel holen können, habe es aber leider nicht geschafft. Für mich persönlich weiß ich aber, dass ich dazu in der Lage gewesen wäre.»
«Im Rückblick ist es sehr einfach zu sagen, wo man nicht gut war und was man hätte verbessern können. Es ist hart zu sagen, ob ich etwas bereue. Vielleicht hätte ich in einigen Momenten und bei einigen Entscheidungen mehr meinem Instinkt folgen sollen. Aber insgesamt bin ich ziemlich glücklich», fasste er zusammen.
Beim Deutschland-GP im Juli bestätigte Pedrosa seinen Rücktritt vom Rennsport offiziell. «Es sind schon zwei Jahre, dass ich immer ein bisschen an diesen Moment gedacht habe. Es ist, ehrlich gesagt, eine merkwürdige Situation. Etwas anders, als ich mir das erwartet hatte. Ich glaube, der Schlüssel ist, deinem Herzen zu folgen. Das war einfach mein Gefühl», beschrieb er. Auch über sein letztes MotoGP-Rennen, das er am Sonntag bestreiten wird, machte er sich bereits seine Gedanken.
«Ich bin eine emotionale Person, auch wenn das von außen vielleicht nicht so aussieht. Ich fühle es innen sehr stark. Ich werde sicher einen Flashback haben, vielleicht auch zu den ersten Momenten, als mir mein Vater gezeigt hat, wie man ein Motorrad fährt. Das wird sicher ein einzigartiger Moment.»
In Valencia wird Pedrosa außerdem in die «Hall of Fame» aufgenommen und somit zur MotoGP-Legende erklärt.