Fix: MotoGP-Finale nicht in Valencia

Überraschen Rossi-Schützlinge Bagnaia und Morbidelli?

Von Nora Lantschner
Valentino Rossi trifft in der MotoGP-WM auf Franco Morbidelli und Francesco Bagnaia aus seiner VR46-Riders-Academy: «Ein Interessenskonflikt», schmunzelte er. Carlo Pernat traut den Jungen viel zu.

2019 bekommt es Valentino Rossi in der MotoGP-WM erstmals mit zwei von seinen Schützlingen aus der VR46-Riders-Academy zu tun: Die beiden Moto2-Weltmeister Franco Morbidelli (2017) und Francesco «Pecco» Bagnaia (2018).

Carlo Pernat, Motorradrennsport-Manager und Insider, traut dem MotoGP-Rookie viel zu: «Pecco macht mir den Eindruck, als sei er sehr zielstrebig: Er weiß, was er will, und wie er es bekommt. Er hat viele Eigenschaften, die für einen Fahrer wichtig sind. Außerdem ist er in einem ausgezeichneten Team wie Pramac, in dem sich schon viele Fahrer wie Iannone und Petrucci gut entwickelt haben. Er hat die richtigen Techniker, die Unbeschwertheit und mit Francesco Guidotti auch einen guten Teammanager. Er kann die Überraschung dieser MotoGP-Saison sein», meinte er im Gespräch mit «GPone.com».

Der Fahrstil des aktuellen Moto2-Weltmeisters erinnere an jenen von Max Biaggi: «Sauber, genau, eine konstante Pace. Auch im Zweikampf ist er stark, er hat also alles, um gut abzuschneiden», ist sich Pernat sicher.

Außerdem profitiere der Pramac-Neuzugang davon, dass sich Ducati in den letzten Jahren deutlich verbessert habe: «Die Desmosedici ist ein Motorrad, an das man sich leicht anpassen und mit dem man gleich gute Resultate einfahren kann.»

Auch ein Aufstieg in das Werksteam ist 2020 nicht ausgeschlossen. «Er kann darauf hoffen, den Platz von Petrucci einzunehmen, falls Danilo nicht gewisse Ergebnisse vorweisen kann. Aber ich glaube, dass es für Bagnaia gut wäre, wenn er zwei Jahre lang bei Pramac bleibt. Ich würde ihm sogar raten zu bleiben und sicher macht das auch Valentino. Aus meiner Sicht muss man gewisse Wege gehen, um dann die Ergebnisse zu erzielen», betonte Pernat.

Für Morbidelli war das Rookie-Jahr auf der Satelliten-Honda von Marc VDS nicht immer einfach, auf der Petronas-Yamaha war er bei den ersten Testfahrten für 2019 aber auf Anhieb schnell. «Dieses Jahr wird sehr wichtig für ihn: Er hat einen ausgezeichneten Chefmechaniker, Forcada, mit einer unglaublichen Erfahrung, und ein besseres Motorrad. Er ist in der Situation, in der er zeigen kann, was er drauf hat. Und aus meiner Sicht kann er viel», so der 70-jährige Manager.

Auch Valentino Rossi sprach im Radio-Interview mit «Deejay» vergangene Woche über die jungen Fahrer aus seiner Talentschmiede: «Im Moment sind Franco Morbidelli und Pecco Bagnaia die zwei Stärksten», bestätigte er. Die Academy um den neunfachen Weltmeister habe sich bemüht, sie in eine gute Position zu bringen. «Morbidelli zum Beispiel hat mit Ramon Forcada den Crew-Chief von Maverick Viñales – und zuvor auch von Lorenzo. Er kennt die M1 wie seine Westentasche. Wir haben daran gearbeitet, dass Franco Forcada bekommt – aber es war ein Interessenskonflikt. Wir haben uns in einem Moment angeschaut und ich habe gesagt: 'Sind wir wirklich sicher, dass wir da weiter machen wollen?' Geben wir ihm einen, der nichts versteht, das wäre besser», scherzte Rossi.

Dass Morbidelli es tatsächlich mit den Werksfahrern Rossi und Viñales aufnehmen kann, bezweifelt Pernat aber. «Viel hängt von der Entwicklung der M1 ab: Wir haben Zarco gesehen, der mit einer älteren Maschine konkurrenzfähiger war. Ich wünsche mir, dass Franco konkurrenzfähig ist, weil er und sein Team gut sind, nicht weil das Werksteam Schwierigkeiten hat», fügte Pernat hinzu.

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