Sepang: Pol Espargaró verdrängt Bradl auf Platz 2
Am zweiten Tag des Shake-down-Tests in Sepang/Malaysia, an dem in erster Linie die MotoGP-Testfahrer teilnehmen, gab es am Abend um 18 Uhr eine neue Bestzeit durch Pol Espargaró, der 60 Runden drehte. Um 14 Uhr lag noch der 29-jährige Bayer Stefan Bradl an erster Stelle. Der deutsche Honda-Testfahrer steuert die neueste Version der Werks-Honda RC213V, die er für für die HRC-Asse Marc Márquez und Cal Crutchlow abstimmt. Bradl wird ab Mittwoch in Sepang für Repsol und HRC anstelle des verletzten Jorge Lorenzo (Kahnbeinbruch) den dreitägigen IRTA-Test fahren.
Red Bull KTM-Werkspilot Pol Espargaró, zuletzt beim Valencia-GP großartiger Dritter, steigerte sich in den letzten zwei Stunden des Sepang-Tests von 2:01,590 min auf 2:00,812 min und übertrumpfte damit Honda-Testfahrer Stefan Bradl, der 50 Runden drehte und nur 0,112 sec auf den Spanier verlor.
Übrigens: Im trockenen dritten freien Training in Sepang im Oktober war Pol Espargaró mit 2:00,513 min auf Platz 12 (hinter Bradl) gelandet.
KTM ließ heute als einziges Werk alle vier MotoGP-Fahrer testen. Ein schlauer Schachzug, denn als Neueinsteiger gelten beide KTM-Rennställe als «concession teams» ohne Podestplätze, die Österreicher haben also eine unbeschränkte Anzahl von Testtagen (wie Aprilia) zur Verfügung, während die Teams von Honda, Yamaha, Ducati und Suzuki neben den offiziellen IRTA-Tests und Montag-Tests nur fünf private Tage pro Saison zur Verfügung haben. Die KTM-Idee lohnte sich, denn der WM-Sechste und KTM-Neuling Johann Zarco steigerte sich nach 67 Runden auf die sechstbeste Zeit. Und MotoGP-Rookie Miguel Oliveira fand in den letzten Stunden noch eine ganze Sekunde. Es gibt also schon eine bessere Basis für den offiziellen-Test, der am Mittwoch beginnt.
Zarco schaffte übrigens beim Malaysia-GP 2018 im FP3 mit 1:59,655 min die fünftbeste Zeit, heute fuhr der zweifache Moto2-Weltmeister mit der KTM 1,1 Sekunden langsamer. In Valencia im November verlor der Franzose mit der KTM RC16 als 21. noch 1,752 sec auf die Bestzeit, in Jerez als 19. immerhin 1,919 sec.
Der Shake-down-Test in Sepang wird morgen abgeschlossen. Dieser Privattest findet unter dem Ausschluss der Öffentlichkeit statt. Auch Fotografen und Journalisten haben keinen Zugang.
Zur Erinnerung: Beim Sepang-GP war Stefan Bradl im FP3 im trockenen FP3 mit 2:00,428 min auf Rang 11 gelandet. Er steuerte damals die LCR-Honda des verletzten Cal Crutchlow. Maverick Viñales fuhr mit der M1-Yamaha im FP3 die Bestzeit in 1:59,231 min.
Jonas Folger muss auf seine ersten Sepang-Runden noch bis morgen warten.
Übrigens: Sämtliche MotoGP-Stammfahrer testen dann am Mittwoch drei Tage lang in Sepang.
Eine kleine Überraschung: Suzuki lässt morgen den Briten Bradley Ray ein paar Runden mit der MotoGP-GSX-RR fahren. Das ist eine Belohnung für seine Dienste in der Britischen Superbike-Meisterschaft. Der Bennetts British Superbike-Rennsieger hilft in Seang dem Yoshimura Suzuki-Suzuka Eight Hour-Team beim Testen und darf als Dank dafür auf die GSX-RR steigen.
Ray hat 2015 den Silverstone-GP mit einer Moto2-Wildcard bestritten. In der BSB hat er 2018 zwei eindrucksvolle Siege gefeiert und dazu drei weitere Podestplätze errungen. Insgesamt hat Ray die Meisterschaft auf Platz 6 beendet.
Sepang, 2. Februar, Testzeiten 18 Uhr Ortszeit
1. Pol Espargaró, KTM, 2:00,812
2. Stefan Bradl, Honda, 2:00,924
3. Bradley Smith, Aprilia, 2:01,281
4. Katsuaki Nakasuga, Yamaha, 2:01,368
5. Michele Pirro, Ducati, 2:01,754
6. Johann Zarco, KTM, 2:01,791
7. Mika Kallio, KTM, 2:01,859
8. Sylvain Guintoli, Suzuki, 2:02,430
9. Miguel Oliveira, KTM, 2:02,795
10. Hafizh Syahrin, KTM, 2:03,583
11. Takuya Tsuda, Suzuki, 2:04,960
Zum Vergleich:
Beste Pole-Zeit: Jorge Lorenzo, Yamaha, 2:00,606 (2015)
Rundenrekord: Dani Pedrosa, Honda,1:59,053 (2015)
Beste Rundenzeit: Marc Márquez, Honda, 1:58,867 (2015 Test)