Formel 1: Wie mutig ist Ferrari?

Andrea Dovizioso (Ducati/2.): Das Spiel gedreht

Von Johannes Orasche
Andrea Dovizioso stellte seine Ducati auf Startplatz 2

Andrea Dovizioso stellte seine Ducati auf Startplatz 2

Ducati-Werksfahrer Andrea Dovizioso blieb im Qualifying von Katar ruhig und steuerte seine Desmosedici in der hektischen Schlussphase vor Marc Márquez auf den zweiten Startplatz.

Knapp zwei Zehntelsekunden fehlten Andrea Dovizioso am Samstagabend im Qualifying auf dem Losail Circuit auf die Pole-Zeit des Spaniers Maverick Vinales (Yamaha). Was auf dem ersten Blick nach einem gelungenen Tag aussieht, war für «Dovi» jedoch sehr harte Arbeit: «Beim Test hatte ich hier ein schlechtes Gefühl. Wir wollten viel ausprobieren, haben dann aber verstanden, dass es hier nicht funktioniert. Wir haben aber jetzt in der vergangenen Woche sehr viel gearbeitet», schildert der Italiener auf Forli.

Der zwölffache MotoGP-Sieger grübelt: «Gestern war es nicht einfach. Es kann hier sehr windig oder kalt sein. Ich bin daher jetzt wirklich happy, dass wir hier auf P2 stehen. Es geht aber darum, die Reifen zu schonen. Wir werden morgen dann sehen, was im Rennen passiert. Der Speed ist sicher da, wir haben es im Training gezeigt. Maverick und die anderen Jungs haben es auch gezeigt.»

Der Ducati-Routinier steht in Blickrichtung Sonntag wie die Konkurrenten vor zahlreichen Fragezeichen: «Wir wissen nicht, was morgen in den letzten zehn Runden passieren wird.» Aber Dovi sieht sich selbst auch in der Pflicht: «Als Werksteam muss man sich immer steigern. Auf dieser Strecke hat in der Vorbereitung einiges nicht funktioniert. Der Charakter ist einfach seltsam. Auch die Tests machen nicht so viel Sinn, weil man täglich andere Bedingungen hat. Die Erfahrung waren durchwachsen. Wir haben viel analysiert für dieses Wochenende.»

Jetzt geht es an die Umsetzung: «Die Erkenntnisse muss man auf den Boden bringen. Wir haben entspannt und schrittweise gearbeitet. Auch wenn es nicht ideal war wegen des Windes, so bin ich sehr happy. Ich bin happy, wie wir das Wochenende angegangen sind, denn ich hatte den Speed einfach nicht.»

Der Wind macht auch dem Muskelpaket Dovizioso zu schaffen, aber: «Unser Bike funktioniert zum Glück auch bei diesen Bedingungen nicht so schlecht.»

Zum schnellen MotoGP-Rookie Fabio Quartararo erklärte «Desmo-Dovi»: «Quartararo hat uns alle ein wenig überrascht. Er ist sehr talentiert. Jetzt kommt es darauf an, wie er an den Wochenenden arbeitet, er hat jetzt alles. Er hat ein gutes Chassis. Danach wird sich seine weitere Karriere entwickeln.»

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