MotoGP: Das Saisonfinale ist in Barcelona

Claudio Domenicali (Ducati): «Márquez spürt Druck»

Von Otto Zuber
Claudio Domenicali umarmt Andrea Dovizioso

Claudio Domenicali umarmt Andrea Dovizioso

Ducati-CEO Claudio Domenicali hätte nicht damit gerechnet, dass Álvaro Bautista und Andrea Dovizioso die Superbike- sowie die MotoGP-WM anführen würden. Aber er ist sich sicher, Marc Márquez sei nicht unschlagbar.

Ducati räumt in der aktuellen Saison nicht nur mit Álvaro Bautista in der Superbike-WM richtig ab, auch in der Königsklasse MotoGP liegt mit Andrea Dovizioso nach drei Grand Prix ein Ducati-Werksfahrer an der Spitze der WM-Wertung.

Claudio Domenicali, der CEO der Ducati Motor Holding, hatte mit diesen Traumstart selbst nicht gerechnet: «Objektiv betrachtet haben wir uns nicht erwartet, nach Argentinien und Austin die MotoGP-WM anzuführen. Das sind zwei sehr mühsame Strecken, für Ducati und Dovi. Wir können sagen, dass wir den Schaden begrenzt haben – und auch etwas Glück hatten, um ganz ehrlich zu sein», fasste er im Videointerview mit «GPone.com» zusammen.

«Was die Superbike-WM angeht, haben wir gehofft, ein konkurrenzfähiges Motorrad und mit Álvaro einen konkurrenzfähigen Fahrer zu haben, aber Johnny [Rea] und das Motorrad, das den Titel in den letzten vier Jahren gewonnen hat, präsentierte sich immer als eine sehr starke Kombination, die schwer zu schlagen ist», betonte Domenicali. Vor allem wie sich Bautista an der Spitze festgesetzte habe, sei so sehr schwer vorauszusehen gewesen. «Wir sind ein bisschen überrascht, in beiden Fällen», gab der Italiener zu.

In Austin profitierte Dovizioso von einem Fehler von Marc Márquez, der in Führung liegend zu Sturz kam. Somit reichte dem zweifachen MotoGP-Vizeweltmeister ein vierter Rang, um die WM-Führung zurückzuerobern. Der Titelverteidiger liegt als Vierter aber nur neun Punkte zurück, dazwischen liegen noch Valentino Rossi (Yamaha) und der Sieger von Texas, Alex Rins (Suzuki).

Der ehemalige 500er-Weltmeister Kevin Schwantz erklärte trotz der engen Abstände in der WM-Tabelle kürzlich, Márquez sei die größte Gefahr für sich selbst. Kann sich der Repsol-Honda-Star wirklich nur selbst schlagen?

«Ich bin absolut sicher, dass man ihn auf der Strecke schlagen kann, weil wir es erst vor drei Rennen gezeigt haben und es auch in den letzten Jahren viele Male getan haben», entgegnete der Ducati-CEO. «Ich bin genauso überzeugt, dass Marc ein Fahrer von außergewöhnlichem Talent ist, aber auch er spürt den Druck. Je mehr es seine Gegner schaffen, ihn unter Druck zu setzten, umso mehr wird er Fehler machen», glaubt Domenicali.

WM-Stand nach 3 von 19 Rennen:

1. Dovizioso 54
2. Rossi 51
3. Rins 49
4. Márquez 45
5. Petrucci 30
6. Miller 29
7. Nakagami 22
8. Crutchlow 19
9. Pol Espargaró 18
10. Quartararo 17
11. Morbidelli 16
12. Viñales 14.

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