Lorenzo fällt aus – Stefan Bradl in den Startlöchern
Hiobsbotschaft für das Repsol-Honda-Team. Jorge Lorenzo hat bei seinem Crash im FP1 bei der Dutch-TT in Assen sehr schmerzhafte Brustkorbprellungen erlitten, deshalb fiele ihm das Atmen eine Weile schwer. Dazu hat er sich den Kopf angeschlagen und Prellungen am ganzen Körper zugezogen. Lorenzo fällt für den WM-Lauf in Assen aus und soll voraussichtlich auch für den Sachsenring-GP geschont werden.
Bei HRC und Repsol wird jetzt überlegt, ob Testfahrer Stefan Bradl für Samstag und Sonntag bei der Dutch-TT auf die Werks-Honda RC213V zu setzen. Bradl hat am 5. Mai den Jerez-GP im Team HRC mit einer Wildcard bestritten. Er eroberte Platz 10, war nur 3,5 sec langsamer als Cal Crutchlow und besiegte Jorge Lorenzo, der auf Platz 13 landete.
Im Vorjahr hat Bradl auf dem Sachsenring nach dem FP1 den italienischen Marc VDS-Honda-Fahrer Morbidelli ersetzt. Beim Grand Prix in Sepang und beim Finale in Valencia (Platz 9) sprang er für Briten Cal Crutchlow auf der LCR-Honda ein.
«Repsol-Honda kann den Fahrer bis zwei Stunden vor dem Qualifying 1 austauschen, also quasi bis eine Stunde vor Beginn des FP4 am Samstag warten», las ein IRTA-Funktionär aus dem FIM-Reglement vor.
Falls Bradl die MotoGP-Rennen in Assen (30. Juni) und Sachsen (7. Juli) fahren darf, stehen ihm geschäftige fünf Wochen bevor. Denn unmittelbar nach dem deutschen Grand Prix fliegt er nach Japan, um am 10./11. Juli in Suzuka die Honda-Werksmaschine des Teams Red Bull HRC Japan Post für den Langstrecken-WM-Klassiker «Suzuka Eight Hours» zu testen. Dann findet am 27./28. Juli der Acht-Stunden-WM-Lauf in Suzuka statt, eine Woche später wird Bradl beim Brünn-GP am 4. August mit einer MotoGP-Wildcard ausrücken.
Wegen dieses dichten Programms grübeln Alberto Puig und HRC-Chef Takeo Yokoyama noch darüber nach, ob sie dem 29-jährigen Bayer dieses Programm mit zwei verschiedenen Rennserien und zwei unterschiedlichen Reifenfabrikaten (Michelin in der MotoGP und Bridgestone in Suzuka) zumuten können.
Honda feiert in Assen das Jubiläum der 60jährigen Teilnahme an der Motorrad-WM. HRC-Director Tetsuhiro Kuwata und die Honda-Helden Freddie Spencer, Mick Doohan und Marc Márquez trafen sich deshalb zu Mittag zu einer kleinen Feier. Und das Honda-Asia-Moto3-Team mit Toba und Ogura fährt aus diesem Anlass in der Honda-Werkslackierung aus den 1960er-Jahren.
Bei so einem Jubiläum will das ruhmreiche Repsol-Team nicht nur mit einem Fahrer an den Start gehen.