MotoGP: Neuer Yamaha-Motor zu stark

Stefan Bradl: Sachsenring-GP im Repsol-Honda-Team

Von Günther Wiesinger
ServusTV-Experte Stefan Bradl beim Barcelona-GP mit Andrea Schlager

ServusTV-Experte Stefan Bradl beim Barcelona-GP mit Andrea Schlager

Repsol-Honda-Teamchef Alberto Puig will es noch nicht bestätigen. Aber die Teilnahme von Stefan Bradl beim Sachsenring-GP ist bereits beschlossene Sache.

Der spanische Repsol-Honda-Teamprinzipal Alberto Puig will bisher nicht offiziell bestätigen, dass Stefan Bradl am kommenden Wochenende für das Repsol-Honda-Team als Ersatz für den verletzten Jorge Lorenzo den GP von im Deutschland bestreiten darf. HRC-Manager Alberto Puig ließ im Gespräch mit SPEEDWEEK.com nur durchblicken, er werde das gemeinsam mit seinem HRC-Vorgesetzten Takeo Yokoyama demnächst entscheiden. «Wir werden uns das noch hier am Wochenende in Assen überlegen. Ein Einstieg von Stefan hier in Assen wäre überstürzt gewesen. Wir wollen uns das in Ruhe überlegen», erklärte Puig im Gespräch mit SPEEDWEEK.com. «Ich weiß, Stefan muss am Montag nach dem deutschen Grand Prix zum zweiten Suzuka-Eight-Hours-Test nach Japan fliegen. Aber das sollte ja kein Problem sein.»

Dieser Test mit der 8h-Fireblade des Red Bull Japan-Post-Teams von HRC findet am 10. und 11. Juli statt. Nach der Rückkehr vom Suzuka-Test ist für Bradl ein MotoGP-Test in Misano vorgesehen – von 16. bis 18. Juli. «Am 21. Juli fliege ich dann schon wieder wieder nach Japan zum Langstrecken-WM-Lauf», sagt Bradl, der gestern erst 20 Minuten nach dem MotoGP-FP2 in Assen eintraf, weil sein Flug von München nach Münster-Osnabrück Verspätung hatte.

Im Repsol- Honda-Team wissen die Techniker allerdings am Samstagmorgen bereits Bescheid: Stefan Bradl wird beim GP von Deutschland das Bike von Lorenzo einsetzen. «Ja, wir werden nächste Woche einen deutschen Fahrer haben», schmunzelte ein Teammitglied vor dem FP3 in Assen.

Auch beim österreichischen Privatsender ServusTV wird bereits vorgesorgt. Weil Stefan Bradl für das Heimrennen als TV-Experte vorgesehen war und das Mikrofon jetzt mit dem Rennmotorrad vertauscht, wird der österreichische GP-Sieger Gustl Auinger als Experte einspringen. Kandidaten wie Stefan Nebel oder Sandro Cortese kommen nicht in Frage, weil sie bei der Superbike-WM in Donington beschäftigt sind.

Jorge Lorenzo verfügt in seiner Repsol-Honda-Technik-Crew mit Emanuel Buchner und Felix Kertzscher aus Chemnitz über zwei deutsche Techniker, als Crew-Chief fungiert bei Lorenzo der Spanier Ramon Aurín. Mit ihm und dem Rest der Crew hat Stefan Bradl schon beim Sepang-Test im Februar 2019 zusammengearbeitet, als er Lorenzo ersetzte. «Das war allererste Sahne. Unglaublich, welche Ruhe Ramon in der Box ausstrahlt», erinnert sich Stefan Bradl.

Der 29-jährige Bayer, am 5. Mai als Wildcard-Pilot im Team HRC in Jerez starker Zehnter, will (oder darf) seine Teilnahme am Heim-GP am 7. Juli noch nicht bestätigen. Er spricht deshalb in der Möglichkeitsform. «Es würde mich natürlich narrisch freuen, wenn ich den Heim-GP wieder bestreiten dürfte. Das war schon 2018 mit der Marc VDS-Honda ein großartiges Erlebnis. Mit der Werks-Honda wäre das alles noch einmal um ein paar Nummern besser und aussichtsreicher.»

Bradl wird zwar in Sachsen den zehnten Sieg in Serie von Seriensieger Marc Márquez nicht verhindern können, ein Top-Ten-Ergebnis ist ihm allerdings zuzutrauen. 2013 hat er als LCR-Honda-Pilot in Sachsen Rang 4 erreicht. «Ich möchte den Mund nicht zu voll nehmen. Aber wenn ich fahren darf, möchte ich gegen die Honda-Fahrer Crutchlow und Nakagami nicht zu weit abfallen», hat sich Stefan vorgenommen.

Vor allem fühlt sich Bradl jetzt viel besser vorbereitet als vor einem Jahr. Damals lag der letzte MotoGP-Test fast drei Monate zurück, als er für den verletzten Franky Morbidelli nach dem FP1 einsprang.

«Stefan hat sich diesen Einsatz beim Heim-GP verdient. Er wird gut abschneiden. Ich gönne es ihm», stellte KTM-Werksfahrer Pol Espargaró fest.

Weil in diesem Jahr nur 22 MotoGP-Stammfahrer am Start stehen, legt die Dorna gesteigerten Wert auf Ersatzfahrer – besonders bei den Werksteams. Selbst 2017 und 2018, als 24 Fixstarter am Werk waren, musste Yamaha für den Aragón-GP Michael van der Mark aufbieten, nachdem der verletzte Rossi in Misano gefehlt hatte. (Rossi fuhr dann in Aragón wieder selbst). Und 2018 durfte Red Bull KTM nur in Spielberg auf den zweiten Fahrer neben Smith verzichten. Der im Warm-up von Brünn gestürzte Pol Espargaró musste aber in Silverstone ersetzt werden – Loris Baz setzte sich auf die KTM.

Heute darf Stefan Bradl bei der Dutch-TT nach seiner Tätigkeit bei ServusTV am späten Nachmittag in Assen noch die Pokale für das erste Rennen im Red Bull Rookies Cup überreichen. Bradl: «Das freut mich. Endlich darf ich wieder einmal einen Pokal in der Hand halten.» In der MotoGP-WM hat Bradl seit Juli 2013 (Platz 2 im MotoGP-Rennen in Laguna Seca hinter Marc Márquez keine Trophäe mehr erhalten.

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