Formel 1: Max Verstappen – alles für die Katz

Stefan Bradl: «Kenne das Geheimnis von Marc nicht»

Von Günther Wiesinger
Stefan Bradl

Stefan Bradl

Repsol-Honda-Werkspilot Stefan Bradl verlor mit dem 14. Startplatz genau 1,032 sec auf seinen Teamkollegen Marc Márquez. Der Speed des WM-Leaders macht Bradl sprachlos.

Bei seinem ersten Einsatz auf der Repsol-Honda vor Jorge Lorenzo (in Brünn und Spielberg könnten zwei weitere folgen), schaffte Stefan Bradl im FP3 am Samstag nur die 18. Zeit, doch im Quali steigerte sich der Bayer auf 1:21,227 min, das ergab den sauberen Startplatz. Und wenn man im Q1 gegen Rossi, Nakagami und Dovizioso verliert, ist das für einen Testfahrer keine Schande.
«Ich bin mit dem Samstag nicht ganz zufrieden», stellte der Honda-Werkspilot fest. «Wir haben viele unterschiedliche Dinge mit dem Motorrad probiert. Es ist logisch, dass HRC bei einem Testfahrer an so einem Rennwochenende verschiedene Sachen probieren will. Wir haben vom Beginn an gesehen, dass meine Rennpace nicht weit hinter der Spitze liegt. das hat uns erlaubt, ein paar Komponenten auf die Probe zu stellen. Das ist wichtig für die Zukunft und wichtig für HRC. Also haben wir das im FP3 alles ausprobiert. Meine Zeiten waren nicht übel, und ich war nicht weit vom Einzug ins Q2 weg. Natürlich hätte ich die paar Zehntel noch gerne gesucht und gefunden… Aber ich habe nur 1,0,32 sec auf die Bestzeit von Marc verloren.»

Bradl fährt die beiden Maschinen von Lorenzo. Und alle Gegner rätseln, wie Márquez hier die gesamte Konkurrenz zehn Jahre lang beherrschen kann – in drei verschiedenen Klassen.
Bradl: «Marc hat einen außergewöhnlichen Fahrstil. Er hat ein fantastisches Gespür für das Limit. Er hat sehr effektive Fähigkeiten für die letzten Kurven auf dieser Strecke. Er weiß, wie er hier fahren muss, er weiß, welches Setting er braucht für eine schnelle Runde und was er für eine Abstimmung über die Renndistanz braucht. ER ist gemeinsam mit seinem Team immer optimal vorbereitet. Wir verbringen hier sehr viel Zeit in Schräglage. Und er hat die besten Fähigkeiten, um das Bike in die Kurven einlenken zu lassen. Er weiß, wie man hier optimal fährt. Ich kenne seine Geheimnisse nicht. Ich schaue mir nur seine Daten an und sehe, wie schnell er ist. Ich versuche ihn zu kopieren, aber das ist nicht so einfach.»

«30 Runden am Sonntag, das wird sein sehr langes Rennen», ahnt Bradl. «Das Überholen hier ist nicht einfach. Es ist also wichtig, dass man keine Fehler macht. Man muss konstant sein. Ich sehe, dass viele Fahrer in meiner Umgebung eine ähnliche Pace haben. Auch die KTM-Fahrer und einige Kollegen sind nicht viel schneller als ich. Es wird sich vermutlich eine Gruppe bilden. Mein Pan ist, gut zu starten und dann zu ein paar schnelleren Fahrern vor mir aufzuschliessen, die mich von den Verfolgern wegziehen. Aber das ist eine Art Traumvorstellung.»

MotoGP Ergebnis Q2, Sachsenring:

1. Márquez, 1:20,195 min
2. Quartararo, + 0,205 sec
3. Viñales, + 0,211
4. Rins, + 0,336
5. Miller, + 0,495
6. Crutchlow, + 0,662
7. Morbidelli, + 0,769
8. Pol Espargaró, + 0,828
9. Mir, + 0,866
10. Nakagami, + 0,909
11. Rossi, + 0,942
12. Petrucci, + 1,291

MotoGP Ergebnis Q1, Sachsenring:

1. Rossi, 1:20,933 min
2. Nakagami, + 0,169 sec
3. Dovizioso, + 0,172
4. Bradl, + 0,294
5. Aleix Espargaró, + 0,380
6. Iannone, + 0,500
7. Bagnaia, + 0,513
8. Syahrin, + 0,532
9. Zarco, + 0,704
10. Oliveira, + 0,750
11. Abraham, + 0,863
12. Rabat, + 1,186

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