Dani Pedrosa: «Würde nicht an Jorge Lorenzo zweifeln»
Jorge Lorenzo nahm im Repsol Honda Team 2019 den Platz von Dani Pedrosa ein, der dem japanischen Hersteller in seiner gesamten GP-Karriere treu geblieben war. Während seine neue Aufgabe als KTM-Testfahrer warten musste, bis sich der kleine Spanier von einem doppelten Ermüdungsbruch am rechten Schlüsselbein erholte, stolperte sein Nachfolger in der ersten Saisonhälfte von einer Verletzung in die nächste.
Mit dem erwarteten «Dream Team» aus Marc Márquez und Lorenzo – zusammen kommen die beiden auf zwölf WM-Titel – wurde es bisher nichts. Der Mallorquiner verpasste die ersten Testfahrten des Jahres wegen eines Kahnbeinbruchs und tat sich mit der Umstellung auf die RC213V sichtlich schwer. Platz 11 in Le Mans ist sein bisher bestes Ergebnis als Honda-Werksfahrer. Nachdem er im Catalunya-GP gestürzt war – und dabei Dovizioso, Viñales und Rossi abgeräumt hatte – folgte ein heftiger Abflug im Barcelona-Test und ein schwerer Crash in Assen, der einen gebrochenen sechsten Brustwirbel und einen Haarriss am achten Brustwirbel zur Folge hatte.
In den italienischen Medien wurde anschließend sogar darüber spekuliert, dass Lorenzo seinen Zweijahresvertrag nicht erfüllen wollte und Ende des Jahres zurücktreten könnte. Dies wurde von Seiten Hondas aber dementiert. Zurzeit erholt sich der dreifache MotoGP-Weltmeister auf den Malediven, Repsol-Honda-Teammanager Alberto Puig hofft, dass er schon in Brünn (2. bis 4. August) wieder einsatzfähig ist.
Pedrosa (33), der sein ganzes Rennfahrerleben lang gegen Lorenzo (32) fuhr und dabei nicht immer gut auf seinen Landsmann und Rivalen zu sprechen war, warnte jetzt davor, den Mallorquiner abzuschreiben: «Wenn er schnell sein will, ist er sehr schnell. Ich würde nicht an ihm zweifeln, er hat bereits gezeigt, dass er es kann. Natürlich passiert es manchmal im Handumdrehen, dass man sich an ein neues Motorrad anpasst – aber manchmal eben nicht. Wenn er es schafft, macht er einen großen Sprung.»
«Es gibt zwei Fahrertypen: Einen, der geht, vergisst, was er zuvor gemacht hat und es sofort schafft – wie Stoner, der in der Lage ist, die Zeiten mit einer guten Honda und einem anderen Prototypen zu fahren», erklärte der KTM-Edeltester bei DAZN. «Die andere Gruppe braucht Zeit, um den Prozess zu verstehen. Dazu gehört auch Jorge.»
Neben Lorenzo erlebt auch der neunfache Weltmeister Valentino Rossi eine schwierige Zeit. «Valentino will immer noch weitermachen, es gefällt ihm», meinte Pedrosa zum 40-jährigen Supertstar. «Es ist seine Leidenschaft und er hat immer und überall so viele Fans, egal ob er Achter oder Fünfter wird ... Natürlich möchte er vorne sein, aber die Unterstützung der Fans hilft ihm sehr. Es ist unglaublich, ich habe nach ihm angefangen und meine Karriere vor ihm beendet!»