Andrea Dovizioso (Ducati): «Leider haben wir bezahlt»
Andrea Dovizioso war nach dem Crash in Silverstone angeschlagen
In Silverstone machte sich vor einer Woche nicht nur das Ducati Team sorgen, als Andrea Dovizioso nach dem heftigen Abflug in Kurve 1 sichtlich angeschlagen ins Medical Centre gebracht wurde. Für weitere Kontrollen wurde er anschließend mit dem Helikopter in das Krankenhaus von Coventry geflogen. Bereits am Sonntagabend gab es dann aber Entwarnung und «Dovi» trat umgehend die Heimreise nach Italien an.
«Ich erinnere mich an alles, leider», bestätigte der MotoGP-Vizeweltmeister der vergangenen zwei Jahre beim Misano-Test und konnte sich ein Schmunzeln nicht verkneifen, als er auf die Erinnerungslücken gleich nach dem Vorfall angesprochen wurde. «In dem Moment nicht... Zuerst wusste ich es, dann hatte ich wieder Lücken, aber ein bisschen später kamen die Erinnerungen zurück.»
«Wenn diese Dinge so schnell passieren, dann ist dir trotzdem sehr genau bewusst, was vor sich geht. Ich habe Rins gesehen, der einen Rutscher am Hinterrad hatte. Quartararo war etwas weiter rechts, aber ich habe gesehen, dass auch er das Hinterrad nicht kontrollieren konnte. In diesen Fällen kannst du nicht ausweichen, es geht einfach zu schnell. Ich wurde abgeworfen, da kannst du gar nichts tun», schilderte der Ducati-Star seine Sichtweise.
«Wir haben alle die harten Reifen verwendet – und in der ersten Runde waren sie nicht bereit. Vor allem, weil wir die Reifen bei den meisten Rennen erst in der Startaufstellung wechseln, wir machen keine zwei Runden damit. In der Folge muss man in der ersten Runde vorsichtig sein, weil der Reifen nicht zu 100 Prozent bereit ist. Aber das Adrenalin und der Wille, ein gutes Rennen zu zeigen, führte sie dazu, diesen Fehler zu machen. Es ist ein Fehler, der sicher passieren kann. Aber leider haben wir dafür bezahlt», seufzte Dovi.
Zuletzt hatte Ducati in den Sessions am Freitag und Samstag immer wieder etwas mehr Mühe, in Silverstone musste der WM-Zweite den Umweg über das Q1 nehmen. Trotzdem war er zuversichtlich für das Rennen: «Meiner Meinung nach arbeiten die Gegner in diesem Jahr härter, manche sind stärker als im Vorjahr. Dadurch kommt es vor, dass wir am Anfang leiden, aber wenn du das Motorrad gut kennst – wie im Fall von meiner Mannschaft und mir – und ruhig bleibst, dann kannst du dich oft Schritt für Schritt verbessern, um für das Rennen konkurrenzfähig zu sein. Das ist oft passiert, aber es ist nicht einfach.»
Fühlt sich 33-jährige Italiener körperlich schon bereit für einen Grand Prix? «Ja», antwortete er entschieden. Der Misano-GP vom 13. bis 15. September kann also kommen.