Marc Márquez (Honda/3.): «Wir sind immer vorne dabei»
Marc Márquez in Misano
Weltmeister Marc Márquez bugsierte seine Werks-Honda am Freitag in Misano mitten ins feindliche Terrain, er stellte sie auf Platz 3 und war hinten und vorne von zwei Yamaha YZR-Motorrädern umzingelt. Aber der WM-Leader war wegen des Rückstand von 0,396 sec nicht im Geringsten beunruhigt. «Denn ich bin fast das ganze FP2 am Nachmittag mit einem Reifensatz gefahren. In der Früh habe ich hinten und vorne mit der Medium-Mischung begonnen. Im FP2 habe ich mit dem harten Vorderreifen und dem weichen Hinterreifen begonnen, nur im letzten Run habe ich vorne den Medium vom FP1 genommen. Es war unser Ziel heute, die Reifenwahl für das Rennen zu verstehen. Manchmal musst du am Freitag die Gegner und die Rundenzeiten vergessen. Du musst dann die TV-Bildschirme abschalten und dich einfach auf deinen Job konzentrieren.»
Marc Márquez probiert immer wieder das neue Chassis aus. «Zwischen Sachsenring und Österreich-GP haben wir ein paar Chassis-Vergleiche gemacht. Bereits in Silverstone haben wir dann mit der korrekten Version gearbeitet. Bis dahin war uns nicht klar, in welche Richtung wir gehen sollen. Wir wollten nichts überstürzen, immer punkten und Rennen beenden. Deshalb ist es manchmal sinnvoller, auf etwas Bewährtes zurückzugreifen.»
Beim Misano-Test machte Marc erstmals Bekanntschaft mit der 2020-Honda. «Ich bin nur zwei Runs damit gefahren. Ich habe den ersten Eindruck gesammelt. Es war ein Funktionstest, ich bin am ersten und am zweiten Tag je einen Run gefahren. Es war ein neuer Motor drin, da suchen wir eine sanftere Leistungsentfaltung im unteren Drehzahlbereich, wie immer, wie jedes Jahr. Gleichzeitig wollen wir mehr Drehmoment in den Top-Drehzahlen. Aber es ist oft schwierig, einen Kompromiss zu finden. Beim Valencia-Test wird HRC den nächsten Step bringen.»
Ist Márquez von der Stärke der Yamaha überrascht? «Seit Brünn haben alle Yamaha-Fahrer klare Fortschritte gemacht», ist Marc aufgefallen. «Aber am Sonntag haben sie dann oft Mühe, mehr oder weniger. Sie waren hier schon beim Test sehr stark. Es sieht so aus, als würden Yamaha und Suzuki sehr geschickt entwickeln, und auf manchen Rennstreckentypen und in gewissen Kurven haben sie klare Stärken. Klar, sie haben auch Schwächen. Ja, es sind vier Yamaha weit vorne, aber wir stecken in der Mitte. Und das ist das Positive, wir sind überall einigermaßen gut dabei, wenn Ducati stark ist, sind wir auch nie weit hinter ihnen. Wichtig ist, dass wir diese Beständigkeit gefunden haben.»
MotoGP, kombinierte Zeitenliste nach FP2, Misano:
1. Viñales, 1:32,775 min
2. Quartararo, + 0,057 sec
3. Márquez, + 0,396
4. Rossi, + 0,695
5. Morbidelli, + 0,749
6. Pol Espargaró, + 0,849
7. Pirro, + 0,929
8. Petrucci, + 0,953
9. Aleix Espargaró, + 0,987
10. Dovizioso, + 1,051
11. Rins, + 1,099
12. Crutchlow, + 1,132
13. Zarco, + 1,181
14. Nakagami, + 1,171
15. Bagnaia, + 1,228
16. Miller, + 1,334
17. Lorenzo, + 1,364
18. Rabat, + 1,431
19. Mir, + 1,121
20. Oliveira, + 1,587
21. Iannone, + 1,606
22. Abraham, + 2,068
23. Syahrin, + 2,160