Andrea Dovizioso (Ducati): «Zarco großes Talent»
Andrea Dovizioso: In Aragón konkurrenzfähiger?
Nur Rang 6 beim Heimrennen in Misano und 93 Punkte Rückstand auf WM-Leader Marc Márquez (Honda) – Andrea Dovizioso und Ducati haben in Aragón einiges gutzumachen. In Vorjahr verpasste der 33-jährige Italiener dort den Sieg – gegen Márquez – um nur 0,6 sec.
«Aragón ist nicht die beste Strecke für uns, aber im Vorjahr hatten wir einen sehr guten Kampf mit Marc und den Suzuki-Piloten. Ich glaube, dass wir konkurrenzfähiger als in Misano sein können», hoffte der WM-Zweite. «Wir wollen wieder auf das Podium, aber wir wissen, wie schwierig es ist. Die Gegner werden stärker und stärker. Die Yamaha-Piloten waren in den letzten Rennen und vor allem in Misano schnell. Wir sind wie immer in einer großen Gruppe und wir müssen gut arbeiten, wie in Misano.»
Márquez ist in der WM-Tabelle längst enteilt, liegt der Fokus des zweifachen MotoGP-Vizeweltmeisters daher auf dem zweiten WM-Rang und dem nächsten Jahr? «Natürlich, aber nicht erst seit diesem Rennen», gab der Ducati-Werksfahrer zu. «Wir hatten in einigen Rennen ein bisschen Pech, da war es nicht unsere Schuld. Aber am Ende kämpft Marc in jedem Rennen um den Sieg. Er ist der einzige Fahrer, der dazu in der Lage ist. Wenn wir um den WM-Titel kämpfen wollen, müssen wir etwas mehr tun, als wir bisher gemacht haben. Das ist klar. Wir müssen unsere Situation verbessern. Der zweite Platz in der Weltmeisterschaft ist sehr, sehr wichtig. Wir wissen, dass Yamaha und vor allem Alex [Rins] bis zum Ende der Saison sehr stark sein können. Wir müssen da aufpassen, Punkte machen und für die Zukunft arbeiten – das ist das Beste, was wir machen können. Das ist die Mentalität.»
Mika Kallio ersetzt ab Aragón bekanntlich Johann Zarco bei Red Bull KTM. Dem Franzosen gelang der Umstieg von der Yamaha M1 auf die KTM RC16 nicht. «Dovi» schaffte es in seiner MotoGP-Karriere schon mit Honda und Yamaha auf das Podest, bevor er 2013 zu Ducati stieß. Es sei aber schwierig, Vergleiche zu ziehen.
«Es ist jedes Mal eine eigene Geschichte. Ich bin in meiner Karriere drei Hersteller gefahren. Jeder Hersteller hat komplett andere Eigenschaften, aber jeder Fahrer geht alles auf eine andere Art und Weise an. Ich glaube, dass man total offen sein muss. Wenn ich von Honda auf Yamaha gewechselt bin, habe ich viele gute Rennen gemacht. Das Level des Motorrads ist sehr wichtig. In dem Moment war das Bike sehr stabil – nicht das schnellste und nicht das beste, aber sehr konstant. Ich habe mich sehr schnell angepasst. Ich war in der Lage, einer der Schnellsten unter den Markenkollegen zu sein – das war immer mein Ziel», blickte Dovizioso zurück.
«Ich kann die Details von KTM nicht kennen. Ich glaube, dass die Umstellung von Yamaha auf KTM riesig ist. Es ist normal, das kann passieren. Es ist aber ziemlich ungewöhnlich und merkwürdig, jemanden mit so große Schwierigkeiten zu sehen», meinte der Italiener zu den Problemen des zweifachen Moto2-Weltmeisters. «Er war nicht in der Lage, die Situation zu verbessern, das ist das Negative. Aber es gibt sicher einen Grund, den sie kennen. Von außen ist es sehr schwierig zu analysieren und etwas darüber zu sagen. Ich glaube, dass Zarco ein großes Talent ist. Er hat es im Vorjahr mit Yamaha gezeigt. Er war so schnell und er fuhr auf eine total andere Weise als die Werksfahrer – und war manchmal ein bisschen schneller. Er hat sicherlich Talent, aber wenn es mit dem Feeling abwärts geht, ist es schwierig.»
MotoGP-WM-Stand nach 13 von 19 Rennen: 1. Marc Márquez 275. 2. Dovizioso 182. 3. Petrucci 151. 4. Rins 149. 5. Viñales 134. 6. Rossi 129. 7. Quartararo 112. 8. Miller 101. 9. Crutchlow 88. 10. Morbidelli 80. 11. Pol Espargaró 77. 12. Nakagami 62. 13. Mir 47. 14. Aleix Espargaró 37. 15. Bagnaia 29. 16. Iannone 27. 17. Zarco 27. 18. Oliveira 26. 19. Lorenzo 23. 20. Rabat 17. 21. Bradl 16. 22. Pirro 9. 23. Guintoli 7. 24. Syahrin 7. 25. Abraham 5.