Formel 1: Max Verstappen – alles für die Katz

Jack Miller (3.): «Márquez nur mit Fernrohr zu sehen»

Von Günther Wiesinger
Das Duell: Jack Miller gegen Maverick Viñales

Das Duell: Jack Miller gegen Maverick Viñales

«Als ich in der ersten Runde an Fabio vorbei war, brauchte ich ein Fernrohr, um Marc Márquez noch sehen zu können», sagte Pramac-Ducati-Pilot Jack Miller nach Platz 3 in Aragón

Jack Miller rauschte vom vierten Startplatz ins Rennen, zeigte in der Anfangsphase wenig Rücksicht auf Verluste, entsann sich aber dann eines Besseren und ließ Marc Márquez in Ruhe davonfahren. «Ich habe eingesehen, dass er zu schnell war. ich wollte mich nicht ins Verderben hetzen lassen», stellte der Pramac-Ducati-Pilot fest, der mit seinem Freund Fabio Quartararo, der wie er in Andorra lebt, um die Position des besten Fahrers aus einem Kundenteam kämpft.

«Ich habe mich deshalb gezwungen, die Ruhe zu bewahren. Ich wusste, ich brauche auch am Schluss der 23-Runden-Fights Reifengrip. Und tatsächlich konnte ich im Finish noch einmal aufdrehen und Maverick vom Podest verdrängen. Das ist ein schönes Ergebnis beim vorläufig letzten Rennen in Europa.»
«Ich habe einen anständigen Start fabriziert», schilderte JackAss. «In den ersten zwei Sektoren bin ich hinter Fabio gesteckt, er war ein bisschen vorsichtig, und ich wusste, ich muss ihn mir schnell schnappen, wenn ich an Marc etwas dranbleiben wollte. Aber ich habe fast ein Fernrohr gebraucht, als ich im vierten Sektor in Kurve 12 an Fabio vorbeigekommen bin, wenn ich Marc noch erspähen wollte. Marc war schon unheimlich weit voraus… Ich habe dann drei Kurven lang richtig hart gepusht, dann dachte ich: ‚Nein, hau‘ nur ab, mein Freund.‘ Ich bin dann allein rumgefahren. Ich kannte meine Pace, weil ich am Samstag im FP4 einen 17-Runden-Long-run gemacht habe. Als Maverick vorbei kam, habe ich gesehen, dass sein Hinterrad an einigen Stellen ziemlich stark durchdreht. Ich blieb also geduldig und machte dort Druck, wo ich Druck machen konnte, ohne die Reifen zu ruinieren. Ich konnte die Reifen gut managen bis zum Ende…»

«Als Dovi vorbeigeflitzt ist, bin ich etwas nervös geworden. Ich sah am großen TV-Bildschirm beim Rausfahren aus Turn 7, wo wir in der Gruppe lagen und wie groß die Abstände waren. Als Dovi dann auch an Maverick vorbei fuhr, habe ich wieder aufgedreht, denn Mavericks Hinterreifen war auf der linken Seite komplett am Ende. Ich habe meinen Plan umgesetzt und ihn vom Podest verdrängt. Das war ein gutes Resultat, bevor wir zu den vier Übersee-GP reisen.»

Miller liegt jetzt in der WM als Achter. 6 Punkte hinter Fabio Quartararo, es geht noch um die Ehre des besten Kundenteam-Fahrers. «Mein Hauptziel in diesem Jahr ist es, bester Pilot aus einem Satellitenteam zu werden. Fabio setzt mich hart unter Druck, ich muss erbärmlich schuften dafür. Doch jetzt kommen einige gute Pisten für uns. Thailand, Japan und besonders auf den Heim-GP in Phillip Island freue ich mich. Ich bin hier am Weekend dauernd bester Ducati-Fahrer gewesen. Aber Dovi hat heute ein starkes Comeback gezeigt. Er ist von Platz 10 gestartet! Mein Plan ist es, bei den nächsten Rennen ähnliche Performance zu zeigen wie hier.»

MotoGP-Ergebnis, Aragón:

1. Marc Márquez, Honda. 2. Dovizioso, Ducati. 3. Miller, Ducati. 4. Viñales, Yamaha. 5. Quartararo, Yamaha. 6. Crutchlow, Honda. 7. Aleix Espargaró, Aprilia. 8. Rossi, Yamaha. 9. Rins, Suzuki. 10. Nakagami, Honda. 11. Iannone, Aprilia. 12. Petrucci, Ducati. 13. Oliveira, KTM. 14. Mir, Suzuki. 15. Rabat, Ducati. 16. Bagnaia, Ducati. 17. Kallio, KTM. 18. Abraham, Ducati. 19. Smith, Aprilia. 20. Lorenzo, Honda. 21. Syahrin, KTM.

MotoGP-WM-Stand nach 14 von 19. Rennen:

1. Marc Márquez 330. 2. Dovizioso 202. 3. Rins 156. 4. Petrucci 155. 5. Viñales 147. 6. Rossi 137. 7. Quartararo 123. 8. Miller 117. 9. Crutchlow 98. 10. Morbidelli 80. 11. Pol Espargaró 77. 12. Nakagami 68 . 13. Mir 49. 14. Aleix Espargaró 46. 15. Iannone 32. 16. Bagnaia 29. 17. Oliveira 29. 18. Zarco 27. 19. Lorenzo 23. 20. Rabat 18. 21. Bradl 16.

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