Andrea Dovizioso (Ducati/8.): «Márquez ist anders»
Andrea Dovizioso in Buriram
Andrea Dovizioso ist mit 98 Punkten Rückstand der einzige Fahrer, der den MotoGP-Titel von Marc Márquez noch verhindern oder zumindest aufschieben kann. In Buriram hat der WM-Leader den ersten Matchball, allerdings sorgte ein schwerer Sturz im FP1 für bange Momente. Nach weiteren Untersuchungen im Medical Centre und im Krankenhaus gab es für den Repsol-Honda-Star aber Entwarnung: Er kam mit Prellungen davon. Im FP2 schwang sich der Spanier gleich wieder auf seine Repsol-Honda und hielt sich lange sogar an der Spitze der Zeitenliste.
«Ich glaube, es gibt zwei Typen von Fahrern», meinte Dovizioso dazu. «Einige verstecken sich hinter einer schmerzhaften oder schlechten Situation. Die meisten Fahrer zeigen ihre Grenzen vor allen auf und spielen damit. Dann heißt es immer: 'Ich habe das und leide unter dem...' Einige Fahrer machen aber das Gegenteil – sie sagen die Wahrheit nicht, um ihr Limit, wenn sie eines haben, nicht zu zeigen. Marc ist einer davon.»
«Ich glaube, dass viele Fahrer vor allem in den Medien über viele Dinge klagen, die in Wahrheit gar nicht so schlimm sind», fügte der 33-jährige Italiener hinzu. «Für die Medienvertreter ist es dann schön, darüber zu reden und darauf herumzureiten. Marc ist sicher anders – aber er ist nicht der Einzige.»
Mit seiner eigenen Performance war der Ducati-Werksfahrer am Freitag auch nicht unzufrieden. Mit einem Rückstand von 0,623 sec belegte er Rang 8: «Ich bin ziemlich glücklich, weil ich sehr konstant war. Ich war nicht der Schnellste, aber wir sind in der Gruppe dabei. Leider ist Marc ein bisschen schneller, aber er ist nicht so weit weg wie in Aragón. Ich glaube, dass wir in einer guten Situation sind, aber wir müssen uns weiterhin verbessern. Heute haben wir ein anderes Set-up ausprobiert und es hat funktioniert, wie in Aragón, darüber bin ich glücklich. Aber ich bin noch nicht ganz zufrieden mit der letzten Phase der Kurve: Auf der Bremse und im Kurveneingang bin ich sehr konkurrenzfähig, aber in der letzten Phase bin ich nicht bei 100 Prozent.»
Nach den ersten beiden Trainings-Sessions liegen vier Yamaha-Piloten in den Top-5. «Das bestätigt, dass Yamaha im Rennen stark sein wird – wie in Aragón», erinnerte «Dovi». «Ich bin überzeugt davon, dass sie in Aragón eine falsche Reifenwahl getroffen haben. Ich sitze nicht auf ihrem Motorrad, deshalb kann ich die Details nicht kennen. Einige Fahrer haben gesagt, sie mussten den Reifen verwenden... Aber ich war vor dem Rennen in derselben Situation und ich habe den Soft gewählt – was funktioniert hat. Ich glaube, dass sie mit dem Soft ein besseres Rennen hätten zeigen können.»
Zur Erinnerung: Vor zwei Wochen hatten die Yamaha-Piloten, die in Aragón im Gegensatz zum Großteil des Feldes den harten Hinterreifen gewählt hatten, vor allem in der Schlussphase des Rennens große Mühe.
Der Vizeweltmeister der vergangenen zwei Jahre hat die M1-Piloten für den Sonntag aber wieder auf der Rechnung: «Ich glaube, dass sie im Rennen sicher in der Gruppe dabei sein können. Es hängt auch davon ab, ob wir morgen im Trockenen fahren können und wer sich verbessern kann. Wir haben sicher unsere Chance», so der Ducati-Werksfahrer.
MotoGP-Ergebnisse Buriram, Freitag:
1. Quartararo, Yamaha, 1:30,404 min
2. Viñales, Yamaha, + 0,193 sec
3. Morbidelli, Yamaha, + 0,221
4. Miller, Ducati, + 0,294
5. Rossi, Yamaha, + 0,329
6. Márquez, Honda, + 0,487
7. Aleix Espargaró, Aprilia, + 0,603
8. Dovizioso, Ducati, + 0,623
9. Mir, Suzuki, + 0,682
10. Rins, Suzuki, + 0,690
11. Petrucci, Ducati, + 0,711
12. Bagnaia, Ducati, + 0,750
13. Crutchlow, Honda, + 0,940
14. Nakagami, Honda, + 1,020
15. Pol Espargaró, KTM, + 1,095
16. Iannone, Aprilia, + 1,108
17. Abraham, Ducati, + 1,184
18. Rabat, Ducati, + 1,528
19. Oliveira, KTM, + 1,532
20. Lorenzo, Honda, + 1,545
21. Kallio, KTM, + 1,587
22. Syahrin, KTM, + 2,180