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Valentino Rossi: Qualifying Sonntagfrüh zu gefährlich

Von Günther Wiesinger
Valentino Rossi

Valentino Rossi

Die Fahrer sind sich einig: Man sollte die Gesamtwertung der freien Trainings für die Grid Positions nehmen. Aber Rossi und Viñales müssen sich darauf einstellen: Das Quali beginnt Sonntag um 10.20 Uhr.

Valentino Rossi liegt in der Gesamtwertung nach den drei freien Trainings an siebter Stelle. Und er sprach sich dafür aus, dieses Ergebnis als Startaufstellung zu verwenden. Aber die Race Direction wird sich erst um 18 Uhr Ortszeit entscheiden, das ist 9 Uhr in Europa. «Das Problem vor dem Qualifying war, dass der Wind zu stark geworden ist», schilderte Rossi mit einer blauen, warmen Wollmütze am Kopf. «Der Wind war sehr böig, er war schwierig zu berechnen, denn er hat nicht konstant geblasen, die Böen waren sehr aggressiv. Deshalb war es zu gefährlich – besonders auf dieser schnellen Strecke, die sehr windanfällig ist. Wir haben uns dann alle unterhalten und sind einhellig zum Entschluss gekommen, dass die Austragung des Qualifyings heute zu gefährlich wäre. Man hat ja beim fürchterlichen Crash von Oliveira im FP4 gesehen, was alles passieren kann.»

«Alle haben heute starken Wind erwartet, er ist gestern vorausgesagt worden», sagte Rossi heute beim Australien-GP auf dem Phillip Island Circuit. «Wir haben das FP3 abgewickelt, aber da fuhr nur das halbe Feld raus. Und wir haben es dann im FP4 wieder versucht, aber es war wirklich sehr, sehr gefährlich.»

Es wird jetzt überlegt, das Qualifying und das Rennen morgen auszutragen. Aber die Fahrer sind von dieser Idee nicht begeistert. «Ein Qualifying um 9 Uhr wäre wegen der niedrigen Temperaturen zu gefährlich», warf Viñales ein.

Auch Rossi sprach sich auf die Frage von SPEEDWEEK.com nach kurzer Überlegung dafür aus, die Gesamtwertung der freien Trainings als Startaufstellung zu nehmen. Pech für Quartararo: Er wäre dann Letzter.

«Es wäre seltsam, wenn man das Quali am Sonntag so früh machen würde», gab Rossi zu bedenken. «Man müsste vorher genau wissen, wie das Wetter morgen ist. Wenn der Wind normal ist, wäre es machbar. Aber meiner Meinung nach wäre es viel sinnvoller, die Gesamtwertung nach dem FP3 als Startaufstellung zu nehmen. Wenn wir sagen, heute war es zu gefährlich, dann sollten wir auch für Sonntag 9 oder 10 Uhr kein Qualifying einplanen. Das Quali sollte immer zu einer ähnlichen Zeit wie das Rennen stattfinden! Man müsste bei einem Sonntag-Quali auf eine normale Beginnzeit warten.»

Aber um 12 Uhr Ortszeit beginnt schon das Moto3-Rennen!

Rossi fährt seit 1997 in Phillip Island, er hat schon viele Wetterkapriolen erlebt; ihn kann nichts mehr erschüttern. Sogar den Hurricane in Indy 2008 hat er mitgemacht. «Wir haben hier seit vielen Jahren immer schlechte Wetterverhältnisse. Aber so schlimm wie heute war es seit langer Zeit nicht. Ich erinnere mich an einen Test mit der 250er Aprilia vor 20 Jahren… Auch damals herrschte ein Sturm, wir mussten abbrechen. Oft regnet es hier heftig, es steht dann viel Wasser. Aber heute war es meist trocken, der Wind war das Problem. Er war schwierig zu berechnen. Denn er blies dauernd aus einer anderen Richtung.»

Rossi: «Besonders in den Kurven Richtung Ozean war es sehr windig. Auch die Zielkurve war gefährlich. Dann gab es auf der ganzen Start-Ziel-Geraden viel starken Wind, deshalb ist Oliveira dann beim Anbremsen von Turn 1 gestürzt. Du triffst dort mit sehr hoher Geschwindigkeit ein und hast keine Ahnung, was dann passiert. Auch Turn 3 war sehr gefährlich.»

Aber jetzt steht fest: Das Q1 findet am Sonntag um 10.20 Uhr statt, das Q2 um 11 Uhr. Vorher werden ab 8.50 Uhr die drei Warm-ups durchgeführt.

MotoGP-Ergebnis, Phillip Island, FP1, FP2 + FP3 gesamt

1. Viñales, Yamaha, 1:28,824 min
2. Dovizioso, Ducati, + 0,496 sec
3. Crutchlow, Honda, + 0,501
4. Petrucci, Ducati, + 0,503
5. Miller, Ducati, + 0,520
6. Márquez, Honda, + 0,597
7. Rossi, Yamaha, + 0,612
8. Rins, Suzuki, + 0,648
9. Morbidelli, Yamaha, + 0,894
10. Aleix Espargaró, Aprilia, + 0,967
11. Mir, Suzuki, + 1,051
12. Abraham, Ducati, + 1,173
13. Iannone, Aprilia, + 1,346
14. Bagnaia, Ducati, + 1,602
15. Zarco, Honda, + 1,617
16. Lorenzo, Honda, + 1,882
17. Pol Espargaró, KTM, + 2,035
18. Kallio, KTM, + 2,041
19. Syahrin, KTM, + 2,116
20. Oliveira, KTM, + 2,580
21. Rabat, Ducati, +2,635
22. Quartararo, Yamaha, + 4,020

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