MotoGP-Legenden: Warum es sich lohnt, treu zu sein
Wirft man einen Blick in die MotoGP-Geschichtsbücher, dann sieht man, dass viele grosse Namen über viele Jahre einer Marke treu geblieben sind, allen voran Rekord-Weltmeister Giacomo Agostini, dessen Verbundenheit mit MV Agusta 19 Jahre hielt. In einem MotoGP-Video erklärt der 77-jährige Italiener: «Wenn du ein gutes Bike und ein gutes Team hast, dann hast du keinen Grund für einen Wechsel.»
«Ich denke, wenn du glücklich bist, dann ist es besser, bei einem Hersteller zu bleiben. Denn das Team wird mit der Zeit zu deiner Familie, meine Mechaniker wussten genau, was ich wollte und brauchte», erinnert sich der 15-fache Motorrad-Weltmeister an seine aktiven Tage. «Klar, wenn das Bike nicht gut ist, dann sollte man wechseln. Aber wenn das Motorrad und der Fahrer harmonieren, dann ist es besser, wenn man zusammen bleibt.»
Und auch Kenny Roberts, der immerhin acht Jahre auf einer Yamaha unterwegs war, betont: «Ich blieb bei Yamaha, weil ich dort Freunde hatte, mein erster Ingenieur etwa, wir haben zusammen das Werk geschlagen. Ich muss sagen, es war die Beziehung zu ihm, die mich so lange dort hielt.»
Zehn Jahre lang steuerte Kevin Schwantz eine Suzuki. Der 500-ccm-Weltmeister von 1993 sagt zu diesem Thema: «Als Fahrer sollte man mit dem gleichen Team und hoffentlich auch dem gleichen Hersteller bleiben. Das Team und der Hersteller kennt dich immer besser und weiss, was du brauchst, wenn du etwas forderst oder dich über etwas beschwerst.»
«Für mich persönlich war die exklusive Zusammenarbeit mit Yamaha die perfekte Lösung, es lief wirklich gut. Ich wollte nirgendwo sonst fahren. Vielleicht hätte sich unsere Beziehung verändert, wenn ich noch ein paar Jahre weitergefahren wäre. Vielleicht hätte sich da eine neue Motivation ergeben, woanders hinzugehen, aber das ist nicht passiert», erklärt Wayne Rainey, der alle seine sieben WM-Jahre mit Yamaha bestritten hat.
«Das ist eine individuelle Entscheidung. Während meiner Karriere war ich sehr offen mit Honda, was die Angebote der anderen Teams angeht, und das half nicht nur in finanzieller, sondern auch in technischer Hinsicht voranzukommen. Sie trieben sich gegenseitig an und man konnte sehen, wessen Siegeswille grösser war», erklärt schliesslich Mick Doohan, der elf Jahre in Diensten von Honda stand.