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MotoGP-Stars: Kein Gentleman auf der Strecke?

Von Otto Zuber
Jorge Lorenzo

Jorge Lorenzo

Welche Namen fallen, wenn die MotoGP-Stars von gestern und heute nach dem freundlichsten Fahrer in der Motorrad-WM gefragt werden? Die meisten Piloten sind sich einig: Es gibt keine Gentlemen auf der Piste.

Mitte November hatte Honda-Teammanager Alberto Puig anlässlich des Rücktritts von Jorge Lorenzo geschwärmt: «Ich habe in meiner Karriere als Manager mit vielen grossartigen Fahrern zusammenarbeiten dürfen und Jorge ist ein echter Gentleman. Man trifft nicht so oft auf einen Champion mit bestimmten Qualitäten. Er hat durch seine Fairness im Umgang mit den Leuten in seinem Umfeld einen starken Eindruck hinterlassen.»

Doch war der 32-jährige Mallorquiner auch ein Gentleman auf der Strecke? Zumindest sieht das Cal Crutchlow so. Der LCR-Honda-Pilot beantwortet die Frage der MotoGP.com-Kollegen, wer der freundlichste Fahrer in der MotoGP sei, entsprechend. Doch da widerspricht ihm der fünffache Weltmeister selbst.

«Dovizioso ist der netteste, ich sicherlich nicht. Pedrosa war auch immer ein Gentleman», lautet die Antwort von Lorenzo. Pol Espargaró sieht hingegen Altmeister Valentino Rossi als den grössten Gentleman an. Der Spanier aus dem Red Bull KTM Factory Team begründet seine Wahl folgendermassen: «Wenn Valentino dich überholt, dann macht er das nicht auf eine aggressive Art und Weise.»

Der neunfache Champion selbst schliesst sich der Mehrheit der Piloten an und betont lachend: «Niemand! Ich kann mich auf jeden Fall an keinen Gentleman erinnern.» Dieselbe Antwort gibt auch GP-Legende Mick Doohan. Und Marc Márquez erklärt seinerseits: «Ich denke nicht, dass es das gibt, denn die Gegner versuchen ja, dich zu schlagen.»

«Wir haben Respekt, aber wir sind keine Gentleman», sagt auch Andrea Iannone. Während Karel Abraham, der sich trotz eines gültigen Avintia-Ducati-Vertrags letztlich aus der MotoGP verabschieden muss, nicht lange überlegen muss. «Wenn ich einen wählen müsste, wäre das wohl Takaaki Nakagami.» Hafizh Syahrin wählt kurzerhand sich selbst, und Brad Binder stellt klar: «Kein Fahrer ist ein echter Gentleman auf der Piste, mir fällt auf jeden Fall keiner ein. Ich bin es sicherlich nicht, und auch nicht mein Bruder.»

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