Max Biaggi: «Márquez holt mehr als 10 WM-Titel»
Max Biaggi
Zwölf Siege und sechs zweite Plätze in 19 Rennen – die Saisonbilanz von Champion Marc Márquez kann sich sehen lassen. Der Repsol-Honda-Star schaffte es erneut, in der Königsklasse der Motorrad-WM zu triumphieren – zum vierten Mal in Folge und zum sechsten Mal seit seinem Aufstieg in die MotoGP, den er bereits als zweifacher Weltmeister unternahm.
Der Spanier musste sich zwar auch in diesem Winter einer Schulter-OP unterziehen lassen, dennoch glaubt kaum einer an ein Ende seiner Dominanz. Auch der frühere GP-Pilot Max Biaggi ist sich sicher, dass der 26-Jährige aus Cervera noch lange erfolgreich sein wird. Im Marca-Interview erklärt der vierfache 250-ccm-Champion: «Ich glaube, das Marc noch sehr lange weitermachen wird. Er ist sehr jung und ich denke, er wird mehr als zehn WM-Titel holen.»
Fast jeder komme zu diesem Schluss, ist sich der Italiener sicher. Mit Blick auf die Konkurrenz des 82-fachen GP-Siegers betont er: «Jeder sagt, dass Marc der Stärkste ist, und ich bin mir sicher, dass das auch stimmt, ob es ums Talent oder was auch immer geht. Aber wenn man sich die Jungs anschaut, die angekommen sind, dann sind bei Quartararo nicht nur die Poles und Podestplätze beachtlich, oder auch sein Wille, sich immer nach vorne zu kämpfen.»
«Auch die Tatsache, dass er bereits im ersten freien Training zu den Schnellsten drei gehört, ohne jemals mit einem MotoGP-Bike auf jenen Pisten ausgerückt zu sein, ist unfassbar. Das hat in den letzten 15 oder 20 Jahren kein anderer Fahrer geschafft», staunt Biaggi, der zwischen 1991 und 2005 insgesamt 214 GP-Einsätze bestritten und 42 davon gewonnen hat.
Auch deshalb bedauert der Römer den MotoGP-Abschied von Márquez diesjährigem Teamkollegen Jorge Lorenzo, der eine schwierige Saison hinter sich hat. Biaggi ist sich sicher: «Seine Entscheidung ist für alle Motorradfans auf der ganzen Welt ein bisschen schmerzhaft. Er war nämlich nicht nur ein grossartiger Fahrer, sondern ein echter Champion, und diese bleiben unvergessen. Er wird in diesem Sport sicherlich schmerzlich vermisst werden, auch weil er in den letzten sieben Jahren alle schlagen konnte. Als Freund respektiere ich seine Entscheidung, ich sage nur, dass ich sie nicht sehr mag.»