Davide Brivio (Suzuki): «Kundenteam würde helfen»
Alex Rins vor seinem Teamkollegen Joan Mir und Pramac-Ducati-Pilot Jack Miller
Von den sechs Herstellern in der Königsklasse der Motorrad-WM verzichten nur Suzuki und Aprilia auf ein Kundenteam. «Jedes Jahr kommt das Thema auf», weiß auch Suzuki-Teammanager Davide Brivio. «Wir glauben, dass es helfen würde. Manchmal gab es in diesem Jahr schlechtes Wetter am Wochenende. Mit nur zwei Motorrädern ist es viel schwieriger Informationen zu sammeln, wenn zum Beispiel nur eine oder zwei Sessions trocken sind und es dann nass wird.»
«Es ist klar, dass man mit mehr Daten und mehr Informationen die Entwicklung beschleunigen kann und mehr Probleme herausfiltern kann. Es würde helfen, aber leider haben wir keines», fasste Brivio zusammen. Der Italiener sieht aber auch einen Vorteil: «Der gute Punkt ist, dass sich das Werk voll auf das Werksteam und die zwei Fahrer konzentrieren können – ohne Ablenkung, könnte man sagen. Das Negative ist, dass wir weniger Informationen haben und dadurch auch weniger Möglichkeiten, uns zu verbessern.»
Alex Rins bescherte Suzuki 2019 zwei GP-Siege: In Austin ließ er Routinier Valentino Rossi (Yamaha) im Finish hinter sich, in Silverstone besiegte er keinen Geringeren als Marc Márquez (Honda) um gerade einmal 0,013 Sekunden. Dazu kam mit Rang 2 in Jerez aber nur ein weiterer Podestplatz. Der 24-jährige Spanier beendete die Saison auf WM-Rang, sein Teamkollege und Klassen-Neuling Joan Mir auf Rang 12.
Dass ein Kundenteam für mehr Konstanz sorgen würde, bezweifelte Brivio. «In diesem Jahr hatten wir in zwei oder drei Rennen Mühe», so der Suzuki-Teammanager «Ein Kundenteam würde helfen, aber wir müssen auch das Motorrad verbessern. Auch mit nur zwei Fahren können wir eine gute Performance zeigen. Es ist also nicht unerlässlich, ein Kundenteam zu haben. Aber sicher, es würde helfen.»