Bester MotoGP-Stratege gesucht: Márquez oder Rossi?
MotoGP-Asse unter sich: Marc Márquez und Valentino Rossi
Marc Márquez gewann 2019 auf dem Weg zu seinem achten WM-Titel zwölf Rennen. Meist führten zwei Wege zum Erfolg: «Die Strategie sah vor, einen Vorsprung herauszuholen und zu sehen, ob die Chance auf den Sieg bestand. Wenn es nicht möglich ist davonzufahren, muss der Fahrer das Rennen von hinten kontrollieren und es auf eine andere Weise angehen», analysierte Repsol-Honda-Teammanager Alberto Puig, der nach jedem Rennen die Strategie seines Schützlings kommentierte. Am Ende lautete das Fazit fast immer: «Er hat einen perfekten Job gemacht.»
Nur in Austin/Texas konnte der 26-jährige Spanier die Strategie nicht umsetzten, als er in Führung liegend stürzte. Und auch wenn er in Doha und Spielberg in der letzten Kurve Andrea Dovizioso (Ducati) ziehen lassen musste und in Silverstone auf den letzten Metern gegen Alex Rins (Suzuki) verlor, konnte kein Fahrer auch nur annähernd mit den 18 Top-2-Platzierungen des alten und neuen Weltmeisters mithalten.
«Marc Márquez hat die besten Strategien, das ist sicher», ist sein Markenkollege Cal Crutchlow überzeugt. Karel Abraham ergänzte: «Ich glaube, dass viele Rennen in diesem Jahr strategisch vom Champion Marc Márquez gewonnen wurden.»
Der sechsfache MotoGP-Weltmeister selbst hatte nichts dagegen einzuwenden: «Ich habe die beste Strategie», schmunzelte er, fügte dann aber schnell an: «Nein, mein Team hat die beste Strategie.»
Danilo Petrucci und Maverick Viñales stimmten für den dreifachen MotoGP-Vizeweltmeister Dovizioso, aber vor allem ein weiterer Name fiel besonders oft, als sich «motogp.com» auf die Suche nach dem Strategiekönig der MotoGP-WM machte.
«Der Fahrer, der im Rennen frisch im Kopf ist und die cleversten Entscheidungen trifft, ist wahrscheinlich Valentino», grübelte Jorge Lorenzo. Jack Miller verwies ebenfalls auf Rossi: «Wahrscheinlich ist Valentino einer der besten, wenn man die Geschichte anschaut.» Brad Binder und Joan Mir sahen es ähnlich.
Red Bull-KTM-Ass Pol Espargaró gab sich diplomatisch: «Valentino Rossi im Trockenen, Marc Márquez im Nassen.» Und was sagt der «Dottore» höchstpersönlich dazu? «Márquez», gab der neunfache Weltmeister kurz und knapp zu Protokoll.