2019: Nicht nur Marc Márquez sorgte für neue Rekorde
Marc Márquez (Repsol Honda) sicherte sich 2019 seinen achten WM-Titel
Marc Márquez knackte auf dem Weg zu seinem achten WM-Titel erstmals die Marke von 400 WM-Punkten in einer MotoGP-Saison. Die alte Bestmarke hielt übrigens sein diesjähriger Honda-Teamkollege Jorge Lorenzo mit 383 Punkten. Obwohl der Mallorquiner auf der RC213V keinen einzigen Top-10-Platz schaffte, führte der 26-Jährige aus Cervera so Honda praktisch im Alleingang zur «Triple Crown».
In Jerez musste der Repsol-Honda-Star aber einen seiner Rekorde abgeben: Sensationsrookie Fabio Quartararo ist seit dem 4. Mai 2019 der jüngste Pole-Setter in der MotoGP-Geschichte, damals war er genau 20 Jahre und 14 Tage alt. Mit sechs Pole-Positions in seiner Rookie-Saison übertrumpfte der junge Mann aus Nizza Jorge Lorenzo und Dani Pedrosa, die 2008 bzw. 2006 je vier Mal vom besten Startplatz losgefahren waren. Nur Marc Márquez schaffte in seiner ersten MotoGP-Saison noch mehr Poles – nämlich neun.
Mit seiner 59. Pole-Position in der «premier class» übertrumpfte Marc seinerseits beim Österreich-GP 2019 den Rekord von Mick Doohan. Am Ende der Saison standen beim Repsol-Honda-Star zehn Poles (insgesamt 90, davon 62 in der MotoGP) zu Buche – damit war ihm der BMW-Award für den besten MotoGP-Qualifyer zum siebten Mal in Folge sicher – ebenfalls Rekord.
Mit seinem GP-Sieg Nummer 77 zog der ältere der Márquez-Brüder dann in Misano an Mike Hailwood vorbei, am Ende der Saison waren es über alle Klassen gesehen 82 Siege. In der ewigen Bestenliste liegen damit nur noch Ángel Nieto (90), Valentino Rossi (115) und Giacomo Agostini (122) vor ihm. Der Rekordweltmeister selbst ließ übrigens schon mehrmals durchblicken, dass er es durchaus für möglich hält, dass Marc seine Rekorde einstellen oder gar brechen wird.
Marc Márquez glänzte 2019 zudem mit beeindruckender Konstanz und beendete 18 von 19 Rennen in den Top-2: Nie zuvor landete ein Fahrer in einer Saison in der höchsten Klasse der Motorrad-WM öfter in den Top-3 – 2019 wurden allerdings auch erstmals 19 Grand Prix gefahren. 16 Rennen in Folge auf dem Podium zu beenden ist für den 26-jährigen Spanier ein persönlicher Rekord in der MotoGP-WM. Auf eine noch längere Serie können aber Valentino Rossi (23 Rennen von Portugal 2002 bis Südafrika 2004 und 16 von Japan 2014 bis Silverstone 2015), Giacomo Agostini (22 vom Nations-GP 1967 in Monza bis Ulster 1969), Casey Stoner (19 von Portugal 2011 bis Frankreich 2012) und Mick Doohan (17 von Australien 1994 bis Japan 1995) zurückblicken.
Der dreifache MotoGP-Vizeweltmeister Andrea Dovizioso erreichte in Mugello die Marke von 300 GP-Starts. Auf der italienischen Rennstrecke sorgte der Ducati-Werksfahrer zudem für einen neuen Topspeed-Rekord: 356,7 km/h. In Japan stand der 33-jährige Italiener dann zum 100. Mal in seiner GP-Karriere auf dem Podest.
Valentino Rossi feierte am 16. Februar 2019 seinen 40. Geburtstag und erreichte auf Phillip Island als erster Fahrer die außergewöhnliche Anzahl von 400 Grand Prix. Allerdings ist der neunfache Weltmeister gleichzeitig auch seit Assen 2017 und damit seit 46 Rennen sieglos – so lange wie nie zuvor in seiner 24-jährigen WM-Karriere.
Auch die Motorrad-WM hatte Grund zum Feiern – nämlich das 70-jährige Bestehen seit dem ersten Rennen, das am 17. Juni 1949 auf der Isle of Man ausgetragen wurde. Der Spanien-GP markierte außerdem das 300. MotoGP-Wochenende der Viertakt-Ära, die 2002 begann.