Motorrad-WM: Die Startkönige von gestern und heute
Wenn es um den besten Starter in der Motorrad-WM geht, herrscht bei den Stars Uneinigkeit – was auch daran liegt, dass sich gar einige selbst nannten, als die Kollegen von «motogp.com» sich umhörten. So geschehen bei Alex Rins, Jorge Lorenzo, Andrea Iannone und Rekordweltmeister Giacomo Agostini. «Einer der Besten war ich», meinte auch der vierfache 250er-Weltmeister Max Biaggi. «Wenn man nachschaut, bin ich in vielen Rennen sehr gut gestartet.»
Die meisten Stimmen erhielt der 54-fache GP-Sieger Dani Pedrosa, der seine Rennfahrerkarriere Ende 2018 beendet hat. «Dani war super stark», erinnerte sich Miguel Oliveira. Ähnlich sahen das Alex Crivillé, Randy Mamola, Marc Márquez, Danilo Petrucci, Maverick Viñales und Joan Mir.
Die Startkünste von Lorenzo werden von seinen ehemaligen Kollegen ebenfalls geschätzt. «Lorenzo war sehr beeindruckend, wenn er sich gut fühlte. Auf der Ducati hat er unglaubliche Starts gezeigt in den zwei Jahren», betonte etwa Johann Zarco.
«Ich würde sagen, das sind die ganzen Ducati-Piloten, weil sie diese Startvorrichtung verwenden. Es scheint, als wären sie damit in der Lage, bessere Starts als die anderen Fahrer zu machen», warf Cal Crutchlow ein. Tatsächlich wurde der Ducati-Star Andrea Dovizioso besonders oft als bester Starter bezeichnet – unter anderen von Pramac-Ducati-Pilot Jack Miller.
«Meine Starts sind normalerweise ziemlich gut. Wir sind in Assen aus derselben Reihe losgefahren und ich habe einen wirklich guten Start erwischt und eine Reihe gutgemacht – aber er ging an mir vorbei, sein Start war also noch besser. Das ist beeindruckend», staunte der Australier über seinen Markenkollegen. Dovizioso stand auch bei Takaaki Nakagami, Hafizh Syahrin und Brad Binder ganz oben auf der Liste. Letzter fügte noch schmunzelnd an: «Auch meine Starts sind manchmal okay, aber nicht immer.»
«Heute können viele Leute gut starten, weil in dem Prozedere viel Elektronik involviert ist. Deshalb ist das schwer zu sagen», gab Repsol-Honda-Teammanager Alberto Puig zu bedenken. Valentino Rossi nannte nach langem Grübeln Marc Márquez. «Das ist schwierig und hängt auch davon ab, von welcher Zeit wir sprechen», ergänzte der «Dottore».
Und wie sah es früher aus? «Wayne Rainey», erwiderte Kevin Schwantz, 500-ccm-Weltmeister 1993. «Ich glaube, ich hatte ihn in der ersten Kurve nie hinter mir, wirklich nie.»
«Mit Abstand ich», bestätigte der dreifache Weltmeister Rainey schmunzelnd. «Rainey legte immer Raketenstarts hin», bezeugte auch der fünffache Titelträger Mick Doohan.
«Zu unserer Zeit mussten wir das Motorrad beim Start anschieben», blickte Kenny Roberts (500er-Weltmeister 1978, 1979, 1980) zurück. «Mit meinem Bike musste ich acht Schritte anschieben, Freddie Spencer machte drei Schritte. Er war mit Abstand der beste Starter.»