Meregalli: «Rossi reichen zwei oder drei Rennen»
Die Motorrad-WM ist genauso wie das öffentliche Leben in immer mehr Ländern zum Erliegen gekommen. Wann es wieder möglich sein wird, an MotoGP-Rennen zu denken, ist aktuell nur schwer abschätzbar. «Ich glaube, dass es im Moment unmöglich ist, ein Datum anzusetzen, weil sich die Situation ständig verändert», meinte Massimo Meregalli dazu. «Wie ihr wisst, versucht die Dorna alles, um die Weltmeisterschaft aufrecht zu erhalten und eine Lösung zu finden, um die Rennen auszutragen. Ich persönlich glaube, dass es vor Juli unmöglich sein wird, anzufangen», stimmte der Italiener der Einschätzung von KTM-Motorsport-Direktor Pit Beirer zu.
Dass nach der Katar-Absage die 19 verbliebenen MotoGP-Rennen 2020 noch ausgetragen werden, glaubt auch der Yamaha-Teammanager längst nicht mehr: «Ich würde sagen, dass 12 oder 13 eine gute Anzahl sein könnten, vielleicht kann man auch versuchen, einige mehr zu fahren, aber 19 sind aus meiner Sicht kompliziert», bestätigte er im Interview mit den Kollegen von GPOne.com.
Die Coronakrise durchkreuzte auch die Pläne von Valentino Rossi, der eigentlich nach der ersten Saisonhälfte in Ruhe entscheiden wollte, ob nach seiner 25. WM-Saison tatsächlich Schluss sein wird. Denn nur, wenn er konkurrenzfähig ist, will der neunfache Weltmeister die Option Petronas SRT in Betracht ziehen. Die Plätze im Yamaha-Werksteam sind ab 2021 bekanntlich an Maverick Viñales und Fabio Quartararo vergeben.
Wie schätzt Meregalli die Situation seines 41-jährigen Superstars ein? «Für einen Fahrer seines Kalibers glaube ich, dass zwei oder drei Rennen ausreichen werden. Vale ist eine sehr intelligente Person, er kann sein Niveau sehr schnell einschätzen», sagte der 49-Jährige über seinen Landsmann.
Und was müssen Yamaha für Valentino und Valentino für Yamaha tun, damit das Paket konkurrenzfähig sein kann? «Es müssen sicher beide einen Schritt aufeinander zu gehen. Ich bin überzeugt davon, dass Yamaha daran arbeiten wird, Vale in die beste Position zu bringen. Er wird dasselbe machen, indem er sich vielleicht ein bisschen von seinen natürlichen Stil entfernt. Das hat er im Übrigen auch schon in der Vergangenheit gemacht und damit gezeigt, dass es kein Problem ist», fügte der Yamaha-Teammanager an.
Auch der neue Edeltester Jorge Lorenzo könne eine Hilfe sein. «Seit Jorge zu Yamaha zurückgekehrt ist, habe ich festgestellt, dass er sich als Person sehr verändert hat. Ich bin überzeugt davon, dass er die ganze Erfahrung, die er in den Jahren bei Honda und Ducati gesammelt hat, zur Verfügung stellen wird, indem er uns eventuelle Stärken der anderen Motorräder aufzeigt», schickte Meregalli voraus. «Ich glaube, dass der Respekt zwischen Lorenzo und Vale immer sehr groß war, trotz der Rivalität zwischen den Teamkollegen, die beide angespornt hat, das Maximum zu geben.»
Der aktuelle Motorrad-GP-Kalender 2020
08. März: Doha/Q (ohne MotoGP)
17. Mai: Le Mans/F
31. Mai: Mugello/I
07. Juni: Barcelona/E
21. Juni: Sachsenring/D
28. Juni: Assen/NL
12. Juli: KymiRing/SF
09. August: Brünn/CZ
16. August: Red Bull Ring/A
30. August: Silverstone/GB
13. September: Misano/I
27. September: Aragón/E
04. Oktober: Buriram/TH
18. Oktober: Motegi/J
25. Oktober: Phillip Island/AUS
01. November: Sepang/MAL
15. November: Texas/USA
22. November: Las Termas/AR
29. November: Valencia/E
Ohne Datum: Jerez/E