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Fabio Quartararo: «Wäre jetzt näher an Márquez dran»

Von Manuel Pecino
Thailand-GP 2019: Fabio Quartararo verlor das Duell gegen Marc Márquez

Thailand-GP 2019: Fabio Quartararo verlor das Duell gegen Marc Márquez

Petronas-Yamaha-Jungstar Fabio Quartararo blickt auf die knappe Niederlage in Buriram zurück und spricht über die Erfahrungswerte aus seiner ersten MotoGP-Saison sowie seine Gefühlslage nach einem Rennen.

Mit sieben Podestplätzen und sechs Pole-Position war Fabio Quartararo der Senkrechtstarter der MotoGP-WM 2019. Ein Sieg blieb «El Diablo» in seiner Rookie-Saison aber verwehrt, auch wenn er in Misano und Buriram bis auf die letzten Meter gegen Weltmeister Marc Márquez ankämpfte.

Kein Wunder also, dass sich der inzwischen 21-jährige Franzose einen Yamaha-Werksvertrag für 2021 und 2022 krallte und gleichzeitig als der zukünftige Márquez-Herausforderer gehandelt wird. Im Interview erzählt Fabio Quartararo, was er 2019 alles gelernt hat.

Fabio, du hast sicher schon tausend Interviews gegeben. Welche Frage hat man dir am häufigsten gestellt? Dann erspare ich sie dir.

Es gibt da viele Fragen.

Aber die eine, wo du denkst: «Nein, nicht schon wieder!»

Natürlich gibt es die Frage nach 2021, was wirst du tun? Das werde ich die ganze Zeit gefragt und ich antworte immer dasselbe. Es gab einen Moment, wo ich dachte, dass es ein bisschen zu viel war, aber es gibt viele davon…

Zum Beispiel die Italiener, die darauf bestehen, dass du Italiener bist, nur weil dein Opa aus Sizilien stammt…

Das auch. (Er lacht.)

Wie spricht man deinen Nachnamen überhaupt aus, ist es jetzt QuartaRARo oder QuartararÓ?

Normal, ohne Akzent auf dem letzten O. Das ist mir auch schon oft passiert. (Er lacht wieder.)

Dann wenden wir uns anderen Themen zu. Wie sehr glaubst du, bist du als Fahrer vom Katar-GP bis zum Finale in Valencia gewachsen? Spürst du, dass du jetzt ein besserer Fahrer bist als im März 2019?

Ich würde schon sagen, ja. Ich merke vor allem, dass ich mehr Erfahrung habe. Am Anfang des Jahres hatte ich auch gute Zeiten, aber wenn du mich danach gefragt hättest, wie ich es gemacht habe, wäre es für mich viel schwieriger gewesen zu antworten. Jetzt kann ich erklären, warum und wie ich die Zeiten fahre.

Ich habe auch gelernt, mit den Mappings zu spielen und die Rennpace zu managen… Ich glaube, dass ich in der vergangenen Saison viel reifer geworden bin, viel über das Bike gelernt habe und auch professioneller zu sein. Und das hat mir geholfen, nicht nur ein besserer Fahrer, sondern ein besserer Mensch zu sein.

Du wirst alt…

Genau. (Er lacht.)

Im Vorjahr hast du einmal erwähnt, dass du angefangen hast, einen Sportpsychologen aufzusuchen, und dass dir das geholfen hat. Wann hast du damit begonnen und wie, warum und wie viel hat dir das geholfen?

Ich habe im Mai 2018 damit angefangen… Ich bin hingegangen, weil ich sehr schnell wütend wurde, wenn die Dinge nicht gut für mich liefen. Er gab mir eine Art Anleitung, um einige Übungen zu machen, wenn ich merken sollte, dass ich wütend werde.

Ich kann sagen, dass es mir geholfen hat, weil ich in der letzten Saison nie wütend wurde im Training. Ich war an den Rennwochenenden ruhig… Klar, nach einem Rennen wurde ich schon mal ein bisschen wütend, aber nie, weil ich glaubte, dass etwas schiefgelaufen wäre. Eher, weil ich daran dachte, was ich falsch gemacht hatte.

Ich kann mir vorstellen, dass Misano un Buriram ziemlich frustrierende Rennen waren, weil es so aussah, als hätte Marc Márquez ein bisschen Katz und Maus mit der gespielt. Welches Gefühl überwiegt in so einer Situation: Der Zorn, verloren zu haben, oder doch die Zufriedenheit, weil man ein gutes Rennen gezeigt hat?

Beides. Nach ein paar Stunden ist es die Zufriedenheit über ein gutes Rennen, aber wenn du mich das zehn Minuten nach der Zieldurchfahrt gefragt hättest, dann hätte ich natürlich gesagt, die Wut.

Glaubst du, dass du heute in Misano und Buriram wieder verlieren würdest?

In Misano glaube ich schon. In Buriram… Mit der Erfahrung, die ich jetzt habe, wäre ich näher dran.

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