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Stefan Bradl über die Chancen von Folger und Cortese

Von Ivo Schützbach
In der Motorrad-WM ist mit Marcel Schrötter nur noch ein Deutscher dabei, Jonas Folger und Sandro Cortese wechselten zu den Superbikes. Wie MotoGP-Testfahrer Stefan Bradl seine langjährigen Weggefährten einschätzt.

Die motorsportliche Laufbahn von Stefan Bradl (30), Sandro Cortese (30) und Jonas Folger (26) lief über weite Strecken nebeneinander, die drei Süddeutschen kennen sich aus vielen gemeinsamen Jahren im GP-Paddock bestens.

Bradl fuhr 2016 seine letzte MotoGP-Saison, Cortese wechselte für 2018 in die Supersport-WM und nach dem Titelgewinn dort in die Superbike-WM. Folger war 2017 in der MotoGP-Klasse angekommen und brillierte mit Platz 2 auf dem Sachsenring. Doch nach dem 13. Rennen in Aragon war seine Saison gelaufen, Jonas litt monatelang am Burn-out-Syndrom und musste seine Karriere später neu starten.

2019 versuchte sich Folger in fünf Moto2-WM-Läufen, kam aber nie in die Punkte. Für dieses Jahr unterschrieb er im Team Bonovo Action by MGM Yamaha von Michael Galinski für die IDM Superbike und will auf dieser Schiene versuchen, wieder in die Weltmeisterschaft zu kommen.

«Ich hoffe für den deutschsprachigen Motorradsport, dass Folger zurück in die Weltmeisterschaft kommt, auch wenn es dann bei den Superbikes ist», betonte Bradl im Gespräch mit SPEEDWEEK.com. «Jonas ist zweifelsohne ein Top-Rennfahrer, wenn sich für ihn die Möglichkeit ergibt, in der Superbike-WM mit einer Wildcard an den Start zu gehen, dann wird er mit der Yamaha sofort ein gutes Niveau haben. Dieses Motorrad wird ihm liegen und zu seinem Fahrstil passen.»

Cortese fährt dieses Jahr seine zweite Saison Superbike-WM, im Team Outdo Pedercini Kawasaki hat er ein Motorrad zur Verfügung, mit dem Toprak Razgatlioglu 2019 im ebenfalls privaten Puccetti-Team erstaunliche 13 Podestplätze eroberte, darunter zwei Siege.

Der Schwabe sagte, dass er nach seinem schwierigen Winter mit verletzter Schulter und nur wenigen Stunden Vorbereitungszeit auf dem Motorrad fürs Erste Top-10-Plätze mit der ZX-10RR anstrebt.

Legt er die eigene Messlatte damit zu niedrig? «Die Werksteams sind deutlich stärker aufgestellt», ist MotoGP-Testfahrer Bradl überzeugt. «Deshalb sind Podestplätze mit einem Privatmotorrad sehr schwierig. Du kommst nicht einfach daher und schlägst alle. Da gehört deutlich mehr dazu – die ganze Vorbereitung und die Struktur des Teams. Ein Team muss wirklich gut aufgestellt sein, damit ein Fahrer seine beste Leistung abrufen kann. Die Jungs bei Pedercini haben jahrelange Erfahrung und wissen, worum es geht. Die Frage ist nur, ob Sandro die Zeit bekommt, die er braucht, um das Motorrad besser kennenzulernen. Wenn das so ist, dann kann er konkurrenzfähig sein und auch mal in Podiumsnähe kommen.»

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