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Misano-Test: Brad Binder (KTM) hat sich erschrocken

Von Nora Lantschner
Brad Binder beim privaten MotoGP-Test in Misano

Brad Binder beim privaten MotoGP-Test in Misano

Nach der monatelangen Zwangspause stieg MotoGP-Rookie Brad Binder in Misano vor elf Tagen erstmals wieder auf seine RC16. «Um wieder aufzuwachen, war das sehr, sehr wichtig», versichert der Red Bull-KTM-Werksfahrer.

Nach dem Katar-Test (22. bis 24. Februar) drehte sich in der MotoGP-Klasse lange kein Rad mehr. Erst Ende Mai machte Red Bull KTM mit einem Privattest in Spielberg den Anfang. Brad Binder musste aufgrund der strengen Reisebeschränkungen aber bis zum Misano-Test (23. und 24. Juni) warten.

«Der erste Tag war dann ein bisschen angsteinflößend», gab der MotoGP-Rookie schmunzelnd zu. «Das war irre. Es fühlte sich so an, als wäre ich immer zwei Schritte hinter dem Motorrad gewesen: Du kommst in die Kurve und bremst dort, wo du dachtest, dass dein Bremspunkt lag, aber wenn du einfach ein bisschen besser aus der Kurve davor gekommen bist, geht es geradewegs ins Kiesbett. Das war verwirrend. Das sind einfach die Schwierigkeiten am Anfang, nachdem man drei Monate lang auf der Couch gesessen war und diesen Top-Speed nie richtig hatte... Klar habe ich jeden Tag trainiert, aber ich bin natürlich nichts gefahren, was wie ein MotoGP-Bike performt. Es war überwältigend, die ersten fünf Exits fühlte ich mich komplett verloren. Der ganze erste Tag war schwierig. Als ich dann am zweiten Tag aufgewacht bin, fühlte ich von der ersten Runde an wieder, das ich es unter Kontrolle hatte. Alles war dann etwas entspannter.»

Den zusätzlichen Testlauf auf dem Red Bull Ring hätte der 24-jährige Südafrikaner im Hinblick auf den WM-Neustart am 19. Juni in Jerez gerne mitgenommen. «Es wäre großartig gewesen, wenn ich die zwei Tage in Spielberg gehabt hätte. Leider war es aber nicht möglich, weil ich in Südafrika feststeckte. Es gab keine Chance für mich, zu dem Test zu kommen», seufzte Brad. «Aber es war trotzdem gut, die zwei Tage in Misano zu haben. Vor allem für mich, um wieder aufzuwachen, das war sehr, sehr wichtig.»

In zwei Wochen steht für den Moto2-Vizeweltmeister dann endlich der erste Renneinsatz in der Königsklasse auf dem Programm. «Es wird großartig sein, einfach ein ‚normales‘ Rennwochenende mit FP1, FP2, FP3 usw. zu haben, wo du wirklich lernen kannst und mit anderen Fahrern auf der Strecke bist. Das gibt dir die Gelegenheit zu sehen, was die anderen Jungs machen. Ich glaube, das wird den ganzen Lernprozess nochmal ankurbeln», so Binder.

Gab es an seiner RC16 im Vergleich zu den Wintertests eigentlich noch Veränderungen? «Ich verwende einen anderen Rahmen. Die anderen Jungs hatten den schon in Katar, ich fahre ihn seit Misano. Dann haben wir noch mit ein paar kleinen Veränderungen am Set-up gespielt, das wird wahrscheinlich anders sein, aber es ist nichts Drastisches.»  

Misano-Test, Mittwoch, 24. Juni

1. Miguel Oliveira, KTM, 1:32,913
2. Pol Espargaró, KTM, 1:33,122
3. Michele Pirro, Ducati, 1:33,124
4. Aleix Espargaró, Aprilia, 1:33,427
5. Brad Binder, KTM, 1:33,588
6. Iker Lecuona, KTM, 1:33,591
7. Scott Redding, Ducati, 1:33,957 (SBK)
8. Bradley Smith, Aprilia, 1:34,276
9. Sylvain Guintoli, Suzuki, 1:34,287
10. Jonnny Rea, Kawasaki, 1:34,381 (SBK)

Dienstag, 23. Juni

1. Pol Espargaró, KTM, 1:33,07
2. Michele Pirro, Ducati, 1:33,19
3. Miguel Oliveira, KTM, 1:33,22
4. Aleix Espargaró, Aprilia, 1:33,97
5. Bradley Smith, Aprilia, 1:34,00
6. Iker Lecuona, KTM, 1:34,07
7. Brad Binder, KTM, 1:34,41
8. Sylvain Guintoli, Suzuki, 1:34,47

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