Anhörungen in Jerez: Regelverstöße im Training?
Der Vorsitzende der MotoGP-Stewards, Freddie Spencer (rechts), im Gespräch mit Mike Trimby
Als Reaktion auf die Coronakrise beschloss die Grand-Prix-Kommission, bestehend aus Carmelo Ezpeleta (Dorna), Paul Duparc (FIM), Hervé Poncharal (IRTA) und Takanao Tsubouchi (MSMA), Ende Mai, dass Moto3- und Moto2-Fahrer in der Saison 2020 keine Privattests mehr absolvieren dürfen. MotoGP-Piloten sind private Testfahrten nur dann gestattet, wenn ihr Arbeitgeber eines der sogenannten «concession teams», aktuell Aprilia und KTM, ist.
Zur Erinnerung: Ursprünglich waren den Teams der Klassen Moto2 und Moto3 für die Zeit vom Valencia-Finale 2019 bis zum Saisonfinale 2020 sieben private Testtage zugestanden. Einige davon sind im November und Februar bereits verbraucht worden. Die restlichen Tagen verfallen, um den Teams beim Kostensparen zu helfen. Testteams dürfen die Hersteller in den zwei kleinen WM-Klassen keine betreiben. In der Moto2 war das nur 2018 für die Entwicklung der Bikes mit den neuen Triumph-Motoren erlaubt.
Nun teilte der Motorrad-Weltverband FIM mit, dass die MotoGP-Stewards darauf hingewiesen wurden, dass die Regelungen für Trainings- und Testeinheiten (gemäß Art. 1.15.1. c der FIM Grand Prix Regulations) im Hinblick auf die im Training eingesetzten Bikes möglicherweise verletzte worden seien.
Um den möglichen Regelverstößen auf den Grund zu gehen, sollen nun für die betroffenen Fahrer Anhörungen im Rahmen des Spanien-GP 2020 (17. bis 19. Juli) in Jerez angesetzt werden.
Namen nannte die FIM zu diesem Zeitpunkt noch nicht, unbestätigten Meldungen zufolge soll es sich aber um Sergio Garcia und Fabio Quartararo handeln. Der Petronas-Yamaha-Pilot war Mitte Juni auf einer R1 unterwegs, an der wohl nicht erlaubte Modifikationen vorgenommen wurden.
Von deutschen Teamchefs war zudem zu hören, in Spanien und Italien würde man diese Vorschriften nicht besonders genau nehmen.