Hervé Poncharal: «Pol neben Marc? Wird interessant»
«Pol ist eine unglaubliche, charmante Person. Er ist immer gut gelaunt, pusht immer, bleibt immer positiv und sieht das Glas halb voll», schwärmt Hervé Poncharal von Pol Espargaró. Der Franzose hatte den Spanier als MotoGP-Rookie für sein Tech3 Team – damals noch mit Yamaha – verpflichtet, dort fuhr der Moto2-Weltmeister von 2013 dann drei Jahre lang.
«Es war nicht einfach mit der Yamaha, weil Pol ein aggressiver Fahrer ist und die M1 smooth gefahren werden muss. Aber wir hatten eine großartige Zeit, als er bei uns gefahren ist. Er hat viel gelernt und ich war sehr glücklich zu sehen, dass er die Führungsrolle als Werksfahrer eingenommen hat, als er zu KTM kam», blickte Poncharal im Interview mit den Kollegen von «crash.net» zurück.
In den vergangenen Wochen war es aber vor allem die Zukunft von Pol Espargaró, die für Schlagzeilen sorgte: Der WM-Elfte von 2019 wird das Red Bull-KTM-Werksteam am Ende der Saison verlassen – in Richtung Repsol Honda.
Damit ist kein Geringerer sein zukünftiger Teamkollege als der achtfache Weltmeister Marc Márquez. «Ich weiß, dass Pol schon gegen Marc gefahren ist, als er noch ein ‚Youngster‘ war. Er kennt Marc also gut und sie haben sich ihre gesamte Karriere über bis hoch in die MotoGP gepusht. Wir erinnern uns alle an ihre Kämpfe in der Moto2», betonte Poncharal. «Deshalb ist es eine gute Story, sie haben eine gemeinsame Geschichte. Jetzt werden wir beide auf dem selben Bike, im selben Team und mit einem ähnlich aggressiven Fahrstil sehen.»
«Wenn Pol dorthin geht, dann kann man sich vorstellen, dass er es nicht tut, um seinen Ruhestand vorzubereiten», ergänzte der Tech3-Teamchef, der seit dem Beginn der Zusammenarbeit mit KTM wieder im direkten Ausstauch mit dem inzwischen 29-jährigen Espargaró steht. «Pol versichert uns: ‚Ich fühle mich im besten Moment meiner Karriere‘ – wenn es um die Fahrweise, die Fitness und die Kraft geht. Ich weiß, dass Marc im Moment die Nummer 1 ist, aber Pol geht dahin und ist sich – tief in sich drin – sicher, dass er Marc herausfordern kann. Wir müssen 2021 abwarten, aber es wird sehr interessant, die 93 und die 44 nebeneinander auf denselben Bikes zu sehen», glaubt Poncharal.