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Pol Espargaró und KTM: «Wollen noch etwas erreichen»

Von Nora Lantschner
Pol Espargaró fährt nur noch 2020 für Red Bull KTM

Pol Espargaró fährt nur noch 2020 für Red Bull KTM

Pol Espargaró und Red Bull KTM haben im letzten gemeinsamen MotoGP-Jahr noch viel vor, ehe der 29-jährige Spanier 2021 und 2022 für Repsol Honda an den Start gehen wird: «Ich will mein Potenzial zeigen.»

Spätestens seit Red Bull KTM am 25. Juni das Fahreraufgebot für 2021 bestätigte, war es kein Geheimnis mehr, aber erst am heutigen Montagvormittag machte es HRC offiziell: Pol Espargaró wird am Ende der Saison nach vier KTM-Jahren in das Repsol-Honda-Werksteam wechseln. Dort wurde der zukünftige Teamkollege von Marc Márquez mit einem Zwei-Jahres-Vertrag ausgestattet.

«Ich bin nicht mehr der junge Kerl, der zu KTM kommt und Jahre in ein Motorrad investieren kann, um dann den WM-Titel zu gewinnen. Ich bin jetzt 29 Jahre alt, zwar nicht der Älteste in der Startaufstellung, aber es geht in die Richtung. Ich will jetzt wirklich mein Potenzial zeigen», erklärte der Spanier schon im Juni. Und mit Blick auf die RC213V ergänzte er im Gespräch mit «MotoGP.com»: «Sicher ist Márquez eine Legende und ein sehr, sehr guter Fahrer. Aber er fährt eine Honda und das bedeutet, dass dieses Motorrad gewinnen kann. Es ist das Bike, das ein Großteil des Feldes haben will. Das Traum-Bike für jeden MotoGP-Fahrer, der um den Titel kämpfen will.»

Pol Espargaró machte aber auch kein Geheimnis daraus, dass ihm der Abschied von Red Bull KTM nach vier gemeinsamen Jahren und vielen Höhen und Tiefen schwerfallen wird: «Es sind Emotionen im Spiel», gab er ganz offen zu.

«Wir standen bei unserem ersten Grand Prix 2017 in Katar mit beiden Fahrern in der letzten Startreihe, wir waren damals oft zwei bis drei Sekunden langsamer als die Top-Bikes», erinnerte sich Pit Beirer im Gespräch mit SPEEDWEEK.com. «Aber bereits 2019 in Misano stand Pol auf der anderen Seite des Grids, auch diese Position haben wir erreicht, er fuhr dort auf Startplatz 2 los. Wir haben gemeinsam Höhen und Tiefen erlebt, wir haben etliche Rückschläge und Verletzungen weggesteckt. Dazwischen haben wir im Regen von Valencia 2018 unseren ersten Podestplatz mit ihm gefeiert. Insgesamt haben wir gemeinsam ein schönes Abenteuer erlebt. Pol hat eine Menge zu unserem Projekt beigetragen. Er wird immer seine Freunde bei KTM haben. Wir wünschen ihm das Allerbeste.»

Der Tatsache, dass sich das Weltmeisterteam von Honda einen seiner Piloten angelte, kann der KTM-Motorsport-Direktor auch etwas Positives abgewinnen: «Das beweist, dass wir starke Fahrer haben, wenn Top-Teams ein Auge auf sie werfen. Wenn das nicht der Fall wäre, hätten wir ja keine optimale Fahrerwahl getroffen.»

Im Falle von Pol Espargaró sprechen die Zahlen für sich: In drei Jahren steuerte er zwölf der 21 MotoGP-Top-Ten-Plätze von KTM bei, als WM-Elfter sammelte er 2019 erstmals 100 WM-Punkte. Im Trockenen ist der sechste Platz von Le Mans 2019 der bisherige Höhepunkt, in Misano gelang ihm im Vorjahr der Sprung auf Startplatz 2. Für seine letzte Saison als Red Bull-KTM-Werksfahrer steckt sich Pol hohe Ziele: «Ich will in der WM in die Top-6.»

Mike Leitner, MotoGP Race Manager bei KTM, betonte: «Pol hat in diesen Jahren für uns einen Superjob gemacht. Und wir haben ja noch eine ganze Saison vor uns, in der wir noch etwas erreichen wollen.»

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