Espargaró stürzt, Smith (15.) ist Aprilias Lichtblick
Für Aprilia lief der Auftakt in Jerez nicht optimal
Am Ende war es der unter Beobachtung stehende Bradley Smith, der für das Aprilia Racing Team Gresini den ersten Punkt in der Saison 2020 einheimste. Team-Leader Aleix Espargaró machte indes Bekanntschaft mit dem heißen Asphalt im spanischen Jerez de la Frontera. Während am MotoGP-Auftaktwochenende mit Alex Rins, Marc Márquez und Cal Crutchlow gleich drei Fahrer Verletzungen davontrugen, ging der Crash für den Spanier aber glimpflich aus.
Bei Espargaró überwog natürlich trotzdem die Enttäuschung: «Ich habe mich beim Start gut gefühlt und war schneller als die Fahrer, die vor mir waren. Bei einem Überholmanöver habe ich die Kontrolle über den Vorderreifen verloren.» Das bedeutete das Aus.
Bei Espargaró ist es aber so, wie bei kleinen Kindern. Wenn man vom Rad fällt, dann muss man gleich wieder aufsteigen. So sieht es auch der ältere der Espargaró-Brüder: «Ich würde mir wünschen, dass es morgen schon wieder weitergehen würde. Ich bin davon überzeugt, dass ein gutes Resultat in Reichweite für uns ist.»
Smith, der den wegen Dopings gesperrten Andrea Iannone auf der RS-GP vertritt, wird von Aprilia-Rennchef Massimo Rivola genau beäugt. Der Italiener forderte von Smith jüngst: «Als Rennfahrer muss man einen Schalter im Hirn umlegen. Ich erwarte, dass Bradley diesen Schalter findet und konkurrenzfähig sein wird.»
In Jerez hat der Engländer von den Ausfällen der Konkurrenz profitiert, aber eben auch die Kohlen aus dem Feuer geholt und damit seine Zielsetzung erreicht: «Ich bin gut gestartet, aber der Windschatten hat mir Probleme bereitet, weil dadurch Reifentemperatur und -druck gestiegen sind. Ich hatte keinen Grip. Trotzdem haben wir 25 Runden absolviert und wichtige Daten mit dem neuen Motorrad gesammelt.» Besonders erwähnenswert: Smith machte in der Anfangsphase in einer Runde fünf Plätze gut.
Sorgen dürfte allerdings der Rückstand bereiten. Während Konkurrent KTM mit seinem besten Fahrer Pol Espargaró nur sechs Sekunden auf Grand-Prix-Sieger Fabio Quartararo verlor, fehlten Smith fast 40 Sekunden. Zur Erinnerung: Die beiden Hersteller gehören zu den sogenannten «concession teams». Bedeutet: Sie durften ihre Motoren bis 29. Juni weiterentwickeln. Die anderen Hersteller mussten die Motorenentwicklung bereits zum Zeitpunkt des Katar-GP (8. März) einfrieren.
Daran denkt Aleix Espargaró aber nicht. Mit Blick auf das kommende Wochenende ist der 30-Jährige in erster Linie auf Wiedergutmachung aus: «Wir müssen schon am Freitag mit dem richtigen Fuß aufstehen und sofort zur Stelle sein. Wir haben klare Vorstellungen, um ein besseres Ergebnis in der Qualifikation erreichen zu können. Schließlich wollen wir auch ein solides Rennen abliefern.»
Spanien-GP, MotoGP, Rennergebnis
1. Fabio Quartararo (F), Yamaha, 25 Runden in 41:23,796 min
2. Maverick Vinales (E), Yamaha, +4,603 sec
3. Andrea Dovizioso (I), Ducati, +5,946
4. Jack Miller (AUS), Ducati, +6,668
5. Franco Morbidelli (I), Yamaha, +6,844
6. Pol Espargaro (E), KTM, +6,938
7. Franco Bagnaia (I), Ducati, +13,027
8. Miguel Oliveira (P), KTM, +13,441
9. Danilo Petrucci (I), Ducati, +19,651
10. Takaaki Nakagami (J), Honda, +21,553
11. Johann Zarco (F), Ducati, +25,100
12. Alex Márquez (E), Honda, +27,350
13. Brad Binder (ZA), KTM, +29,640
14. Tito Rabat (E), Ducati, +32,898
15. Bradley Smith (GB), Aprilia, +39,682
WM-Stand entspricht dem Ergebnis