Sensation: Rossi im FP1 auf Platz 2 hinter Viñales
Valentino Rossi: Starke Vorstellung
Das erste freie MotoGP-Training beim zweiten Jerez-GP innerhalb von acht offenbarte ein Lazarett im Fahrerlager, Cal Crutchlow leidet an den Nachwirkungen einer Kahnbein-Operation am linken Handgelenk, nach einem Crash im Warm-up am Sonntag in Kurve 8. Alex Rins hatte sich am Samstag einen Bruch des Kugelgelenks im rechten Oberarmknochen zugezogen und wie Cal auf das Rennen verzichten müssen. Und am schlimmsten hat es Weltmeister Marc Márquez erwischt. Nach seinem wilden Renncrash in Turn 3 wurde er am Dienstag am rechten Oberarm operiert, er wurde vom Rennarzt gestern als «fit to race» erklärt und wird morgen wieder ins Geschehen eingreifen.
Nach 15 Minuten des FP1 lag Pol Espargaró überraschend mit 1:37,497 min an der Spitze vor Quartararo, Viñales, Morbidelli, Binder, Oliveira, Rossi, Nakagami und Lecuona. Es hielten sich also alle vier KTM-Piloten in den Top-9 auf! Auf Platz 10 folgte Petrucci vor Zarco und Aleix Espargaró. 13. Miller vor Alex Márquez, Mir, Dovizioso und Crutchlow, der 1,553 sec zurücklag und sichtlich Schmerzen spürte.
«Cal hat Schmerzen, er nahm in der Früh eine Schmerztablette. Auf eine Injektion hat er verzichtet. Aber ich glaube, er kann die Schmerzen unter Kontrolle halten», sagte LCR-Teambesitzer Lucio Cecchinello.
Crutchlow rückte zwischendurch mit einem neuen Honda-Chassis aus, das ziemlich handgemacht wirkte und offenbar eine völlig neue Version ist, um die Fahrwerksprobleme von Honda aus der Welt zu schaffen. «Ja, Cal ist Teil des Honda-Entwicklungsprogramms», bestätigte Lucio.
Und da Marc Márquez heute pausiert, musste Crutchlow diese ersten Probefahrten übernehmen.
Nach 25 Minuten lag Pol Espargaró immer noch auf Platz 1. Sieger Quartararo lag 0,395 sec hinter ihm, Viñales fehlten beachtlich 0,438 sec.
Und Cal Crutchlow wird wohl nicht mehr so schnell behaupten, Repsol-Honda habe für 2021 und 2022 keinen Spitzenfahrer eingekauft.
Dann setzte sich Franco Morbidelli mit der Petronas-Yamaha an die zweite Stelle hinter Pol Espargaró, er lag 0,337 sec zurück. 3. Viñales. 4. Quartararo. 5. Zarco. 6. Binder. 7. Rossi, 8. Oliveira. 9. Nakagami, 10. Lecuona, + 0,876 sec.
Übrigens: Bei Yamaha verfügen jetzt Viñales, Quartararo und Rossi über das neue «hole shot device» zur Verbesserung der Rennstarts, Morbidelli bettelt noch darum. Suzuki will seine neue Startvorrichtung am Sonntag erstmals in einem Rennen einsetzen.
In den letzten Minuten gab Jack Miller mit Platz 3 ein kräftiges Lebenszeichen von sich. Er lag als bester Ducati-Pilot 0,451 sec hinter der Spitze. Dann setzte sich Morbidelli mit der neuen Bestzeit von 1:37,416 min auf Platz 1 vor Espargaró, Binder, Miller und Viñales. Dann steigerte sich Iker Lecuona sensationell auf Platz 4. Jetzt lagen drei KTM unter den Top-4!
Doch dann trumpfte Stehaufmännchen Valentino Rossi auf: Bestzeit mit 1:37,205 min – 0,165 sec vor Binder und Morbidelli. Nach 45 Minuten stürmte jedoch Maverick Vinales vor Rossi auf Platz 1!
Jerez-Sieger Fabio Quartararo begnügte sich mit der 13. Zeit, denn er verzichtete im FP1 auf weiche Reifen und eine «time attack», um sich besser auf das Rennen vorbereiten zu können.
Zum Vergleich: Im FP1 am letzten Freitag lag am Ende Marc Márquez mit 1:37,350 min auf Platz 1. Pol Espargaró war damals als Achter mit 1:37,712 min aus dem FP1 gekommen.
Ergebnisse MotoGP FP1 Jerez, 24. Juli
1. Viñales, Yamaha, 1:37,063 min
2. Rossi, Yamaha, 1:37,205, + 0,142 sec
3. Binder KTM, 1:37,370 min, + 0,307 sec
4. Morbidelli, Yamaha, + 0,353
5. Pol Espargaró, KTM, + 0,379
6. Oliveira, KTM, + 0,429
7. Miller, Ducati, + 0,503
8. Nakagami, Honda, + 0,529
9. Aleix Espargaró, Aprilia, + 0,672
10. Dovizioso, Ducati, +0,676
11. Mir, Suzuki, + 0,686
12. Lecuona, KTM, +0,769
13. Quartararo, Yamaha, + 0,829
14. Zarco, Ducati, + 0,892
15. Alex Márquez, Honda, + 0,894
16. Petrucci, Ducati, + 0,934
17. Bagnaia, Ducati, + 1,246
18. Rabat, Ducati, + 1,330
19. Smith, Aprilia, + 1,629
20. Crutchlow, Honda, + 1,987
21. Rins, Suzuki, + 3,159