Marc Márquez wieder operiert: Brünn-GP fraglich
Der rechte Oberarm macht Marc Márquez noch mehr Sorgen
Die furiose Aufholjagd von Marc Márquez endete beim MotoGP-Auftakt am 19. Juli mit einem fürchterlichen Highsider in Kurve 3. Der 27-Jährige brach sich dabei den rechten Oberarm, die Fraktur wurde zwei Tage später in Barcelona von Dr. Xavier Mir mit einer Titanplatte und zwölf Schrauben fixiert. Weitere zwei Tage später machte sich Marc überraschend wieder auf den Weg nach Jerez. Zuvor hatte er die Ärzte und sein Team mit 20 Liegestützen davon überzeugt, dass er sich ein Comeback in Rekordzeit zutraue. Nachdem der Repsol-Honda-Star auch den medizinischen Test an der Rennstrecke bestanden hatte, stieg er vier Tage nach der OP wieder auf seine Rennmaschine: Nach 18 Runden im FP3 und deren zehn im vierten freien Training war die Schwellung allerdings so stark, dass der Spanier eigenen Aussagen zufolge nicht mehr über ausreichend Kraft verfügte, um das MotoGP-Bike zu kontrollieren. Im Q1 wagte er anschließend zwar noch einen Versuch, brach aber bereits in der «out lap» ab und gab das Vorhaben, nur eine Woche nach dem Oberarmbruch wieder ein Rennen zu bestreiten, endgültig auf.
In den vergangenen Tagen zeigte sich Marc Márquez auf seinen Social-Media-Kanälen fleißig bei der Physiotherapie und im Training, ehe er in Brünn wieder in das Renngeschehen eingreifen wollte. Nun gab Honda aber bekannt, dass der Spanier am Montag im Hospital Universitari Dexeus erneut am Oberarm operiert werden musste, um die Platte zu ersetzen.
Der behandelnde Arzt Dr. Mir erklärte dazu: «Marc Márquez wurde vor 13 Tagen operiert und kehrte heute in den OP-Saal zurück. Der erste Eingriff war erfolgreich, es war aber nicht zu erwarten, dass die Platte unzureichend sein würde. Stress auf den operierten Bereich hat dazu geführt, dass die Platte Schaden genommen hat. Daher wurde die Titanplatte heute entfernt und ersetzt.»
Ob der sechsfache MotoGP-Champion am Brünn-GP vom 7. bis 9. August teilnehmen kann, ist damit fraglich. «Der Fahrer spürte in dieser Zeit keine Schmerzen, er hat sich immer an den medizinischen Rat gehalten und auf seinen Körper gehört. Leider führte eine Überbelastung zu diesem Problem. Jetzt müssen wir 48 Stunden abwarten, um die Genesungszeit beurteilen zu können», hielt sich Dr. Mir mit Prognosen zurück.
Fakt ist: Der komprimierte Corona-Kalender lässt dem Titelverteidiger, der bereits ein Defizit von 50 Punkten auf Fabio Quartararo aufweist, aber kaum Spielraum. Denn an den kommenden drei Wochenenden werden drei der zwölf noch ausstehenden Grand Prix gefahren.