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Stefan Bradl (Honda/20.): «Es sind harte Zeiten»

Von Johannes Orasche
Stefan Bradl am Samstag in Brünn

Stefan Bradl am Samstag in Brünn

Der deutsche Honda-MotoGP-Testfahrer Stefan Bradl zeigte in Brünn als Ersatz für Marc Márquez eine fehlerlose Leistung und konnte am Ende des Qualifying-Tages Alex Márquez abfangen.

Stefan Bradl erlebte in Brünn den erwartet mühsamen Einstand, nachdem der Zahlinger zuvor sechs Monate lang nicht mehr auf der MotoGP-Honda gesessen war. Am Samstagvormittag konnte sich Bradl um knapp eine halbe Sekunde steigern, büßte 1,5 Sekunden auf Franco Morbidelli ein und lag nach dem FP3 auf Platz 20.

Im Q1 am Samstagnachmittag konnte der 30-Jährige dann auch noch Stammfahrer und Moto2-Weltmeister Alex Márquez hinter sich lassen. «Ich bin ins kalte Wasser gesprungen und habe dann heute früh gemerkt, dass mein Körper weh tut. Aber nach ein wenig Aufwärmen und Stretching lief es dann im FP3 ganz gut. Meine körperliche Verfassung war dann viel besser», versicherte Bradl. «Ich kann jetzt sagen, dass ich es sicher noch spüre, aber ich bin okay. Ich habe bin überzeugt, dass ich die Renndistanz morgen schaffen werde. Er ist natürlich weit entfernt von einer idealen Vorbereitung für ein Rennwochenende. Sechs Monate ohne mit einem MotoGP-Bike zu fahren – und dann in ein Rennwochenende zu springen, ist recht hart.»

Zur Honda sagte Bradl: «Meine Referenz ist relativ weit weg. Ich habe kaum Erinnerungen, es hat sich auch einiges geändert. Man braucht natürlich ein paar Runden, um den Speed zu haben, um gute Kommentare abgeben zu können und das Gefühl für die Reifen zu finden. Es ist ein Arbeitsprozess, in dem ich mich gerade befinde. Die Leistungsdichte in der MotoGP ist zudem super eng, wie wir alle wissen. Es gibt wenig Zeit, dann kommt der Stress im FP3 und dann im Qualifying geht es all-in. Am Sonntag ist der Tag, an dem man wahrscheinlich das Meiste lernen kann.»

Bradl verriet: «Wir testen weiter neue Dinge und arbeiten für die Zukunft. Es ist nicht einfach für mich, aber bisher läuft es gut. Ich hoffe, wir können einige Dinge für die Zukunft verwenden. Wir werden dann sehen, wie es läuft.» Der Moto2-Champion von 2011 erzählte auch: «Wir haben eine Art Hole-Shot-Device, das wir hier probieren. Wir brauchen noch Zeit, um es zu verbessern.»

Zum Rennen: «Das sind Dinge, von denen ich ehrlich gesagt, etwas Angst habe. Leider habe ich deswegen etwas Probleme mit der Rennpace. Es gibt keine große Erwartung. Ich will das Rennen überstehen und so viele Runden wie möglich zu fahren. Es ist ein Training für mich. Wir sind leider weit davon entfernt, gut vorbereitet zu sein. Wir haben mit dem Grip Probleme und finden nicht das Set-up, das wir gerne hätten.»

Zu seinem Teamkollegen Alex Márquez meinte Bradl: «Es spielt am Ende keine Rolle, dass ich vor ihm bin. Wir sind beide nicht dort, wo wir sein wollen. Alex lernt noch viel in dieser Kategorie und für ihn ist es noch schwer, den neuen Reifen zu nutzen. Seine Rennpace ist aber etwas besser als meine. Wir werden sehen, wir müssen beide arbeiten und besser werden. Es sind harte Zeiten, um ehrlich zu sein. Das ist das Leben, manchmal muss man da durch. Wir werden es aber früher oder später schaffen.»

Brünn-GP, MotoGP, Q2:

1. Zarco, Ducati, 1:55,687 min
2. Quartararo, Yamaha, 1:55,990
3. Morbidelli, Yamaha, 1:55,998
4. Aleix Espargaró, Aprilia, 1:56,074
5. Viñales, Yamaha, 1:56,131
6. Pol Espargaró, KTM, 1:56,142
7. Binder, KTM, 1:56,299
8. Petrucci, Ducati, 1:56,454
9. Mir, Suzuki, 1:56,512
10. Rossi, Yamaha, 1:56,515
11. Rins, Suzuki, 1:56,571
12. Crutchlow, Honda, 1:56,797

Die weitere Startaufstellung:
13. Oliveira, KTM, 1:56,328
14. Miller, Ducati, 1:56,352
15. Rabat, Ducati, 1:56,695
16. Lecuona, KTM, 1:56,764
17. Nakagami, Honda, 1:56,822
18. Dovizioso, Ducati, 1:57,034
19. Smith, Aprilia, 1:57,438
20. Bradl, Honda, 1:57,573
21. Alex Márquez, Honda, 1:57,606

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