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Fabio Quartararo (7.): «Mein schwierigstes Rennen»

Von Nora Lantschner
Fabio Quartararo konnte Rins, Rossi und Oliveira nicht hinter sich halten

Fabio Quartararo konnte Rins, Rossi und Oliveira nicht hinter sich halten

Trotz des mageren siebten Ranges konnte Fabio Quartararo die Führung in der MotoGP-WM in Brünn behaupten. Beim Petronas-Yamaha-Star hinterließ der Tschechien-GP aber noch einige Fragezeichen.

«Es war wirklich schwierig», seufzte Fabio Quartararo nach dem Tschechien-GP. «Von FP1 bis FP3 war meine Pace schlecht, wir haben dann aber im vierten freien Training einen großen Schritt gemacht. Ich war wirklich happy, weil es mich glauben ließ, dass ich um den Sieg oder das Podium kämpfen könnte. Schon in der ersten Runde habe ich aber gesehen, dass das Potenzial des Hinterreifens sehr schlecht war.»

Tatsächlich lag der WM-Leader zehn Runden lang auf Podestkurs, er musste dann aber einen Fahrer nach dem anderen vorbei ziehen lassen und überquerte die Ziellinie schließlich auf Rang 7. «Es war viel schwieriger, den Reifen im Rennen zu managen. Ich bin ganz anders gefahren als in FP4. Es ist nicht normal, dass ein paar Fahrer wie zum Beispiel Brad in der letzten Runde eine Sekunde schneller war als ich. Wir müssen sehen, wo das Problem liegt. Wir haben gesehen, dass viele Fahrer Mühe hatten, darunter Maverick, Dovi und Jack», zählte der Yamaha-Pilot auf. «Es war ein hartes Rennen, aber ich bin glücklich für das Team mit dem ersten Podestplatz für Franco.»

Einen Sieg für Petronas SRT verhinderte allerdings Rookie Brad Binder aus dem Red Bull KTM Team. «Nach der Ausgangssperre hat KTM viel in Brünn und Österreich getestet. Ich glaube, dass auch Michelin mit ihnen gearbeitet hat, um den richtigen Reifen für das Rennen zu finden. Ich weiß nicht, wie viele Testtage sie mit Dani hatten, aber ich glaube, dass sie schon vor dem Start des Wochenendes wussten, welcher Reifen für das Rennen war. Michelin wird den richtigen Reifen gebracht haben. Sie hatten also schon viel Erfahrung vor dem Grand Prix gesammelt», schickte der 21-jährige Franzose voraus. «Wir wissen, dass wir in diesem Rennen im Vorjahr große Schwierigkeiten hatten. Neben Aragón war es eines der schwierigsten. Brad hat ein großartiges Rennen gemacht, er verdient sich seinen Platz in einem Werksteam. Er ist auch ein Rookie, aber heute hat es so ausgesehen, als hätte er schon zehn Jahre Erfahrung auf dem Motorrad. Glückwunsch an ihn, er hat ein großartiges Rennen gemacht. Ich glaube, KTM war an diesem Wochenende am stärksten. Wie schon gesagt, sie haben viel getestet und Michelin hat den besten Reifen gebracht. Sicher war es der beste Reifen für sie. Für uns ist es hart, weil wir so ein Rennen nicht erwartet haben. Wir wissen, dass sie auch in Österreich schon getestet haben. Wir müssen schlau sein und aufpassen, um viele Punkte mitzunehmen. Mal schauen. Heute war sicher das schwierigste Rennen meiner MotoGP-Karriere», unterstrich Quartararo.

Trotzdem baute «El Diablo» seinen Vorsprung in der WM-Tabelle auf 17 Punkte aus, weil Andrea Dovizioso (11.) und Maverick Viñales (14.) noch größere Probleme hatten. Hatte Fabio die Position seiner Verfolger im Blick? «Nein, ich war ein bisschen zu beschäftigt damit, sitzen zu bleiben», erwiderte er schmunzelnd.

Was kann der junge Mann aus Nizza aus dem am Ende enttäuschenden Brünn-GP mitnehmen? «Aus dem heutigen Rennen etwas zu lernen, ist schwierig», grübelte er. «Wir hatten ein recht langes Debrief mit meinem Crew-Chief und meinem Ingenieur, um zu sehen, wo wir die Fehler machen. Ich glaube, wir haben während des Wochenendes ein paar Fehler gemacht, aber nicht so große, um dann auf der Position zu landen. Im Rennen fühlte ich mich wirklich schlecht. Es war schon das ganze Wochenende über ein bisschen so, aber in FP4 haben wir einen Schritt nach vorne gemacht. Im Rennen ging es aber wieder zwei Schritte zurück. Wir müssen das gut analysieren, mein Crew-Chief wird sicher die Daten studieren, das ist so wichtig.»

«Es ist schwierig, dieses Ergebnis zu akzeptieren, aber ich war von der ersten Runde an am Limit. Da ist es noch recht gut, in so einer Situation neun Punkte mitzunehmen», bemühte sich Quartararo, das Glas halb voll zu sehen. Trotzdem: «Wenn du zwei Rennen in Folge gewinnst, mit fünf oder acht Sekunden Vorsprung, dann willst du dabei sein und um den Sieg kämpfen. Nach FP4 war ich dabei, auch wenn ich nicht die Pace wie in Jerez hatte. Aber von der ersten Kurve an, als ich einen großen Slide am Hinterrad hatte, wusste ich, dass mein Reifen schlecht war. Nicht mein Reifen als solcher, sondern die Wahl in Verbindung mit der Strecke. Ich weiß ehrlich gesagt nicht, wie Brad und Franco so eine Pace fahren konnten.»

«Von den Emotionen her war es natürlich schwierig, ruhig zu bleiben, als Rins, Vale und Oliveira an mir vorbei gingen. Aber ich konnte nichts machen, sie haben mich überholt und ich dacht nur: ‚Okay.‘ Ich könnte nicht wirklich kämpfen. Es gibt die Rennen, wo du nicht mitkommst, und du weißt warum. Aber wir müssen nun erst das Warum gut analysieren», betonte der zweifache Saisonsieger.

Ergebnis Brünn-GP, MotoGP, 9. August:

1. Binder, KTM, 41:38,764 min
2. Morbidelli, Yamaha, + 5,266 sec
3. Zarco, Ducati, + 6,470
4. Rins, Suzuki, + 6,609
5. Rossi, Yamaha, + 7,517
6. Oliveira, KTM, + 7,969
7. Quartararo, Yamaha, + 11,827
8. Nakagami, Honda, + 12,862
9. Miller, Ducati, + 15,013
10. Aleix Espargaró, Aprilia, + 15,087
11. Dovizioso, Ducati, + 16,455
12. Petrucci, Ducati, + 18,506
13. Crutchlow, Honda, + 18,736
14. Viñales, Yamaha, + 19,720
15. Alex Márquez, Honda, + 24,597
16. Rabat, Ducati, + 29,004
17. Smith, Aprilia, + 32,290
18. Bradl, Honda, + 55,977

WM-Stand nach 3 von 14 Rennen:

1. Quartararo, 59 Punkte. 2. Viñales 42. 3. Morbidelli 31. 4. Dovizioso 31. 5. Binder 28. 6. Zarco 28. 7. Rossi 27. 8. Nakagami 27. 9. Miller 20. 10. Rins 19. 11. Pol Espargaró 19. 12. Oliveira 18. 13. Alex Márquez 13. 14. Mir 11. 15. Petrucci 11. 16. Bagnaia 9. 17. Rabat 7. 18. Aleix Espargaró 6. 19. Crutchlow 6. 20. Smith 5.

Konstrukteurs-WM nach 3 von 14 Rennen:

1. Yamaha 70. 2. KTM 44. 3. Ducati 42. 4. Honda 27. 5. Suzuki 24. 6. Aprilia 11.

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