Ducati-Ass Danilo Petrucci (1.): Keiner vertraute ihm
Sieger Danilo Petrucci
Seit 2012 fährt Danilo Petrucci MotoGP, 2019 gewann er in Mugello seinen ersten und bis Sonntag einzigen Grand Prix. Dann fing es fünf Minuten vor dem Rennstart auf dem Circuit Bugatti zu regnen an, der Start wurde verschoben und die 26 Runden als Regenrennen bestritten.
Petrucci fuhr Klasse und kreuzte von der ersten bis zur letzten Runde als Führender den Zielstrich, auch wenn er zwischendurch das Feld mal kurzfristig nicht anführte, sondern seine Ducati-Kollegen Jack Miller oder Andrea Dovizioso.
«Es ist lange her, dass ich auf dem Podium stand», erzählte Petrucci nach seinem Triumph. «Diese Saison begann sehr schwierig für mich, nach Barcelona war ich aber zuversichtlich, dass ich es in Le Mans aufs Podium schaffe. Mit dem Regen habe ich nicht gerechnet, aber ich war das ganze Wochenende vorne dabei. Ich hätte auch im Trockenen um die Podestplätze kämpfen können. Nach dem Start schaute ich, dass ich schnellst möglich in Führung gehe, so konnte ich mich aus allen Schwierigkeiten heraushalten. Ich wusste nicht, wie viel Wasser auf der Strecke steht, nach und nach kam ich aber in einen guten Rhythmus. Ich sah, dass sich einige Piloten nach vorne fuhren. Dann merkte ich, dass Alex Marquez 1,2 sec schneller fuhr als ich, er war unglaublich schnell. Deshalb habe ich immer noch mehr gepusht und konnte letztlich eine Lücke zu Dovi auffahren. Ich konnte gewinnen, obwohl mein Hinterreifen gegen Rennende hinüber war.»
«Das ist ein verrücktes Jahr», sagte Petrucci, der 2021 für KTM fahren wird. «Die Saison hatte noch nicht begonnen, da hatte ich schon meinen Teamplatz verloren. Das fühlte sich an, als würde mir niemand vertrauen. Dann kam jedoch einige Bewegung in den Transfermarkt und andere Leute schenkten mir ihr Vertrauen. Dann bekamen wir einen anderen Hinterreifen, mit dem ich strauchelte. Erst versuchte ich das über die Elektronik zu lösen, das war aber der falsche Weg. Dann haben wir im Misano-Test sowie in Barcelona etwas gefunden, jetzt fühlt sich das Motorrad wieder so an, wie ich es haben möchte.»
Seinen ersten Grand Prix gewann Petrucci am 2. Juni 2019 in Mugello, auf dem Podest stand er zuletzt am 16. Juni 2019 in Barcelona. In Le Mans sorgte der 29-Jährige für den ersten Ducati-Sieg in der Geschichte. In der Weltmeisterschaft liegt der gelernte Polizist mit 64 Punkten auf dem zehnten Gesamtrang.
Ergebnisse MotoGP Le Mans/F:
1. Danilo Petrucci, Ducati, 26 Runden in 45:54,736 min
2. Alex Marquez, Honda, +1,273 sec
3. Pol Espargaro, KTM, +1,711
4. Andrea Dovizioso, Ducati, +3,911
5. Johann Zarco, Ducati, +4,310
6. Miguel Oliveira, KTM, +4,466
7. Takaaki Nakagami, Honda, +5,921
8. Stefan Bradl, Honda, +15,597
9. Fabio Quartararo, Yamaha, +16,687
10. Maverick Vinales, Yamaha, +16,895
11. Joan Mir, Suzuki, +16,980
12. Brad Binder, KTM, +27,321
13. Pecco Bagnaia, Ducati, +33,351
14. Aleix Espargaro, Aprilia, +39,176
15. Iker Lecuona, KTM, +51,087
Stand nach 9 von 14 Rennen: 1. Quartararo, 115 Punkte. 2. Mir 105. 3. Dovizioso 97. 4. Vinales 96. 5. Nakagami 81. 6. Morbidelli 77. 7. Miller 75. 8. Pol Espargaro 73. 9. Oliveira 69. 10. Petrucci 64. 11. Binder 62. 12. Rins 60. 13. Rossi 58. 14. Alex Marquez 47. 15. Zarco 47. 16. Bagnaia 42. 17. Aleix Espargaro 24. 18. Lecuona 18. 19. Crutchlow 13. 20. Smith 11. 21. Bradl 8. 22. Rabat 8. 23. Pirro 4.
Hersteller-WM: 1. Yamaha, 170 Punkte. 2. Ducati 151. 3. KTM 125. 4. Suzuki 118. 5. Honda 92. 6. Aprilia 32.