Maverick Viñales: Pedrosa brachte ihn auf die Idee
Maverick Viñales war im MotorLand Aragón am Freitagvormittag Schnellster
«Die lange Gerade folgt hier in Aragón auf eine wirklich langsame Kurve, da haben wir sicher einen Nachteil. Aber es gibt auch viele runde, schnellgezogene Kurven, in denen wir sehr gut sind», analysierte Maverick Viñales die Ausgangslage im MotorLand Aragón. «Sicher müssen wir in den Sektoren 1, 2 und 3 gut arbeiten, um im Sektor 4 keinen zu großen Nachteil zu haben. Der Schlüssel wird sein, einen super dritten Sektor zu erwischen. Dort könnte ich auch überholen, wenn es am Ende zum Kampf kommt.»
Was muss der Zehnte von Le Mans an diesem Wochenende anders machen, um deutlich weiter vorne zu landen? «Erster starten», antwortete Viñales schmunzelnd. «Und dann pushen, als gäbe es kein Morgen.»
Apropos Start: Am vergangenen Sonntag versuchte der Yamaha-Werksfahrer, ohne elektronische Hilfe zu starten: «Ich verwende das ‚Start Device‘, ich starte nur ohne Launch Control», stellte er dazu klar.
Woher kam die Idee? «Ich habe in Portimão gesehen, dass Pedrosa ohne Elektronik gestartet ist – und der Start schien so schnell. Ich habe es also immer wieder versucht und im Training bin ich so wirklich gut gestartet – besser als meine normalen Starts», verriet der 25-Jährige aus Figueres. «Im Rennen war es dann aber zu schwierig, ich brauche mehr Practice-Starts, um konkurrenzfähig zu sein. Wir werden es aber weiter ausprobieren, auf meine Art. Und wir werden versuchen, in den nächsten Starts viel konkurrenzfähiger zu sein.»
Erschwerend hinzu kam in der Rennsituation, dass der Yamaha-Pilot seinen Motor in der Startaufstellung nicht richtig hören konnte. «Ja, ich werde es mit mehr Bikes um mich herum versuchen. Aber am Ende ist es ein Mechanismus, den man herausfinden muss. Ich glaube, dass es sehr gut funktionieren kann», ist er überzeugt.
Zum vielen Auf und Ab in der verkürzten Saison 2020 sagte Viñales mit Blick auf das Aragón-Doppel: «Es ist sehr kompliziert, weil es normalerweise dieselbe Strecke ist und es trotzdem zwei sehr unterschiedliche Wochenenden sind. Du musst also sofort nach dem Ende des Rennens einen ‚Refresh‘ machen. Das ist ziemlich kompliziert, aber es ist immer gut. Denn wenn du kein gutes Rennen hast, bekommt du eine zweite Chance, um es besser zu machen. Und wenn du ein perfektes Rennen hattest, dann musst du nichts ändern, dann geht es einfach weiter.»
«Diese zwei Rennen hier in Aragón sind sehr gut, ich liebe das Layout – und ich glaube, dass wir mit dem Motorrad, das wir jetzt haben, sehr gut sein können, weil ich sehr spät bremsen kann. Und in Aragón geht es darum, spät zu bremsen und den Speed in der Kurve mitzunehmen», weiß der WM-Vierte, der dies mit Bestzeit im ersten freien Training am Freitagvormittag untermauerte.
«Die Bedingungen waren sehr schwierig», schilderte der Spanier anschließend. «Es ist sehr windig und kalt, da fällt es einem schwer, Vertrauen in die Front aufzubauen. Aber das Motorrad funktioniert gut. Ich bin wirklich happy. Es ist fantastisch, das Bike zu fahren, ich habe ein richtig gutes Gefühl, selbst wenn man sehr vorsichtig sein muss, vor allem in den Rechtskurven und einigen harten Bremsphasen. Wir werden versuchen, am Nachmittag clever zu sein und eine gute Rundenzeit zu schaffen, damit wir einen vorläufigen Platz im Q2 buchen.»
Ergebnis FP1, Aragón, MotoGP
1. Viñales, Yamaha, 1:49,866 min
2. Morbidelli, Yamaha, + 0,085 sec
3. Quartararo, Yamaha, + 0,276
4. Alex Márquez, Honda, + 0,310
5. Nakagami, Honda, + 0,554
6. Mir, Suzuki, + 0,559
7. Pol Espargaró, KTM, + 0,598
8. Crutchlow, Honda, + 0,732
9. Rins, Suzuki, + 0,855
10. Aleix Espargaró, Aprilia, + 0,935
11. Binder, KTM, + 1,107
12. Miller, Ducati, + 1,353
13. Lecuona, KTM, + 1,375
14. Bradl, Honda, + 1,419
15. Petrucci, Ducati, + 1,474
16. Oliveira, KTM, + 1,491
17. Dovizioso, Ducati, + 1,542
18. Smith, Aprilia, + 1,576
19. Rabat, Ducati, + 1,715
20. Zarco, Ducati, + 1,941
21. Bagnaia, Ducati, + 2,068