Andrea Dovizioso (8.): «Binder-Speed nicht schön»
Dovizioso vor Miller und Alex Márquez, dahinter stürzt Pecco Bagnaia
Nach dem achten Platz im Europa-GP liegt Andrea Dovizioso 45 Punkte hinter WM-Leader Joan Mir zurück. Auch der zweite Suzuki-Pilot, Alex Rins, liegt in der WM-Tabelle nun vor dem Noch-Ducati-Werksfahrer, der auf Rang 6 abgerutscht ist.
«Sicher ist es kein gutes Gefühl, wenn du drei derartige Jahre hinter dir hast», gestand der Vizeweltmeister von 2017, 2018 und 2019. «Es fühlt sich nicht gut an, wenn du keine Karten ausspielen kannst, unabhängig von den Bedingungen. Du versuchst es, du pusht, aber du kriegst einfach kein Gefühl. Dann wird alles schwierig, du musst mehr Energie aufwenden, um schnell zu sein, aber es funktioniert nicht… Das ist nicht schön. Ich wollte nicht, dass es so endet, aber es gibt viele Gründe dafür, dass es so gelaufen ist. Ich habe es versucht. Es ist nun mal so, wie es ist. Diese WM-Saison war aus vielen Gründen merkwürdig – auch weil Marc fehlt, aber selbst mit ihm wäre die Saison merkwürdig gewesen. Mit oder ohne Marc, jeder pusht 100 Prozent.»
Zum ersten Rennen des Valencia-Doppels sagte «Dovi»: «Mit dem Feeling, das ich vor dem Rennen hatte, lief es am Ende nicht so schlecht. Auch weil es mir nicht so gut geht», verriet der Italiener. «Am Freitag und Samstag hatte ich ein bisschen Kopfschmerzen und mir brannten die Augen, aber nur leicht. Heute wurde es eine halbe Stunde vor dem Rennen aber schlimmer und ich dachte schon, das nimmt kein gutes Ende.»
Die Symptome würden aber nicht speziell auf eine Covid-19-Infektion hinweisen. «Aber morgen mache ich einen PCR-Test, dann werden wir sehen. Ich habe auch den Antidoping-Test hinter mir, vielleicht sehen sie es da auch», lachte der 15-fache MotoGP-Sieger. «Nein, im Ernst. Ich hoffe, dass ich eine normale Grippe habe, die gibt es ja auch noch.»
Im 27 Runden langen Rennen fühlte sich der Routinier aus Forlì dann aber «zum Glück okay», wie er versicherte. «Ich war konstant, darüber bin ich glücklich. Der Speed war vor allem gegen Ende des Rennens nicht so schlecht. Wir müssen versuchen, das ins nächste Wochenende mitzunehmen. Mir ist es gelungen, auf eine etwas andere Weise zu fahren. Ich war ein bisschen schneller, als der Reifen nachließ, und das ist unser Ziel. Ich bin aber auf neuen Reifen nicht schnell, ich kann nicht so bremsen, wie ich es in der Vergangenheit getan habe. Auch wenn man mit diesen Platzierungen natürlich nicht zufrieden sein kann, war es nicht schlecht, das Rennen so zu beenden – abgesehen vom Überholmanöver von Binder.»
Was war mit Binder? «Es war nicht aggressiv, er war einfach zu schnell», stellte Dovi klar. «Als ich seinen Speed gesehen habe, war das ein bisschen schwierig zu realisieren. Die Pace zeigt sein Potenzial. Und es war schwierig, weil ich in dem Moment Mühe hatte mit dem Reifen, Alex hatte Mühe, Zarco und Miller genauso – und dann kommt Brad, der so viel schneller ist. In der Situation ist das nicht schön zu sehen», gab er ganz offen zu.
Zuvor hatte der Ducati-Pilot noch auf Start-Ziel Alex Márquez überholt, der dann im Windschatten in Kurve 1 abflog. Hat der Italiener etwas davon mitbekommen? «Nein, ich habe nichts gespürt», entgegnete er.
MotoGP-Ergebnis Europa-GP, Valencia (8.11.):
1. Mir, Suzuki, 41:37,297 min
2. Rins, Suzuki, + 1,203 sec
3. Pol Espargaró, KTM, + 1,203
4. Nakagami, Honda, + 2,194
5. Oliveira, KTM, + 8,046
6. Miller, Ducati, + 8,755
7. Binder, KTM, + 10,137
8. Dovizioso, Ducati, + 10,801
9. Zarco, Ducati, + 11,550
10. Petrucci, Ducati, + 16,803
11. Morbidelli, Yamaha, + 17,617
12. Bradl, Honda, + 24,350
13. Viñales, Yamaha, + 25,403
14. Quartararo, Yamaha, + 39,639
Stand Fahrer-WM nach 12 von 14 Rennen:
1. Mir, 162 Punkte. 2. Quartararo 125. 3. Rins 125. 4. Viñales 121. 5. Morbidelli 117. 6. Dovizioso 117. 7. Pol Espargaró 106. 8. Nakagami 105. 9. Miller 92. 10. Oliveira 90. 11. Petrucci 77. 12. Binder 76. 13. Zarco 71. 14. Alex Márquez 67. 15. Rossi 58. 16. Bagnaia 42. 17. Lecuona 27. 18. Aleix Espargaró 27. 19. Crutchlow 26. 20. Bradl 16. 21. Smith 12. 22. Rabat 10. 23. Pirro 4.
Konstrukteurs-WM nach 12 von 14 Rennen:
1. Suzuki 188. 2. Ducati 181 Punkte. 3. Yamaha 163. 4. KTM 159. 5. Honda 130. 6. Aprilia 36.
Team-WM nach 12 von 14 Rennen:
1. Team Suzuki Ecstar, 287 Punkte. 2. Petronas Yamaha SRT 205. 3. Ducati Team 194. 4. Red Bull KTM Factory Racing 182. 5. Monster Energy Yamaha MotoGP 159. 6. Pramac Racing 138. 7. LCR Honda 131. 8. Red Bull KTM Tech3, 117. 9. Repsol Honda Team 83. 10. Esponsorama Racing 81. 11. Aprilia Racing Team Gresini 39.