Die Sturzkönige 2020: Zarco, Daniel und Rodrigo
Im Catalunya-GP stürzte Johann Zarco früh, Andrea Dovizioso war der Leidtragende
Statt der ursprünglich 20 geplanten Grand Prix fanden im Notfall-Programm der Corona-Saison 2020 nur noch 14 Grand Prix für die Königsklasse MotoGP bzw. 15 Events für die kleineren Klassen Platz. In der Crash-Statistik, die motogp.com jährlich veröffentlicht, gibt es auch deshalb im Vergleich zu 2019 einen deutlichen Rückgang: 2020 wurden über alle drei WM-Klassen 722 Stürze verzeichnet, 2019 waren es noch 971.
Trotzdem: Mit 180 Stürzen verzeichnete die MotoGP-Klasse im Durchschnitt 12,8 Abflüge pro Rennwochenende. Im Vorjahr waren es noch 11,6. Ähnlich ist es in der Moto2-Klasse, dort gab es in der am Wochenende zu Ende gegangenen Saison 292 Stürze, also 19,5 pro Event (2019 noch 18,3 pro Event).
Dass es in der kleinsten Klasse der Motorrad-WM nur noch 16,6 Stürze pro Grand Prix zu beklagen gab (insgesamt 250), könnte im Vergleich zum Vorjahr (21,3 Stürze pro Event) auch darauf zurückzuführen sein, dass Corona-bedingt keine Wildcard-Einsätze erlaubt waren. Zur Besonderheit der Saison 2020 zählten auch die Doppel-Events auf ein und derselben Rennstrecke, was zu besseren Streckenkenntnissen geführt haben dürfte.
Eines hat sich im Vergleich zu 2019 nicht verändert: Den ungeliebten Titel des Sturzkönigs sicherte sich in der MotoGP-Klasse zum zweiten Mal in Folge Johann Zarco. In diesem Jahr mussten er und seine Esponsorama-Ducati 15 Mal zu Boden. Dabei brach er sich im Horror-Crash von Spielberg, der nur mit viel Glück nicht in einer Tragödie endete, das rechte Handgelenk.
Auf Platz 2 folgt mit Alex Márquez (14 Stürze) ein Rookie, auf Rang 3 Aleix Espargaró (12 Stürze). «Ich muss mehr als der Rest riskieren, um den Mangel an Beschleunigung auszugleichen», beteuerte der Aprilia-Werksfahrer im Laufe der Saison mehrmals.
Übertrumpft wird Zarco allerdings von Moto2-Pilot Kasma Daniel: Mit 20 Stürzen flog der SAG-Fahrer einmal mehr ab als Jorge Navarro. Der Speed-up-Pilot war als Titelkandidat in die Saison gestartet, schrieb aber sieben Nuller und landete nur auf WM-Rang 17.
In der Moto3-Klasse war es Gresini-Fahrer Gabriel Rodrigo, der mit 18 Stürzen für eine negative Bestleistung sorgte – drei mehr als Husqvarna-Pilot Alonso Lopez.
Die Sturzbilanz* der MotoGP-Piloten 2020
Johann Zarco, Ducati: 15
Alex Márquez, Honda: 14
Aleix Espargaró, Aprilia: 12
Iker Lecuona, KTM: 11
Brad Binder, KTM: 10
Pol Espargaró, KTM: 10
Bradley Smith, Aprilia: 10
Takaaki Nakagami, Honda: 9
Francesco Bagnaia, Ducati: 8
Jack Miller, Ducati: 8
Miguel Oliveira, KTM: 8
Fabio Quartararo, Yamaha: 8
Alex Rins, Suzuki: 8
Stefan Bradl, Honda: 7
Tito Rabat, Ducati: 7
Valentino Rossi, Yamaha: 6
Cal Crutchlow, Honda: 5
Joan Mir, Suzuki: 5
Franco Morbidelli, Yamaha: 5
Andrea Dovizioso, Ducati: 4
Maverick Viñales, Yamaha: 4
Marc Márquez, Honda: 2
Danilo Petrucci, Ducati: 2
Lorenzo Savadori, Aprilia: 2
Mika Kallio, KTM: 0
Michele Pirro, Ducati: 0
*nur an den GP-Wochenenden, Tests zählen nicht dazu